Ifo-Erhebung
28.03.2022, 12:08 Uhr
Geschäftserwartungen im Handel stürzen ab
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist schlecht: Der Geschäftsklimaindex des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung ist im März im Vergleich zum Vormonat Februar eingebrochen. Der Krieg in der Ukraine verschärft bestehende Schwierigkeiten.
Das Ifo-Geschäftsklima (rot) und die Geschäftserwartungen (blau) sind im März im Bereich Handel stark eingebrochen.
(Quelle: Ifo Institut)
Der historische Einbruch der Geschäftserwartungen aufgrund des Kriegs in der Ukraine übertrifft den Rückgang beim Ausbruch der Corona-Krise im März 2020. Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten. Gerade in der Handelsbranche ist der Geschäftsklimaindikator so stark wie nie zuvor gesunken.
Als wesentlichen Grund für den Absturz nennt das Ifo Institut den Krieg in der Ukraine. Dieser verschärfe die bereits bestehe Inflation sowie die Probleme in den Lieferketten. Daten des Ifo Instituts zeigen demnach auch, dass mehr Unternehmen von Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten berichten. Durch diese Situation habe die Unsicherheit für Unternehmen stark zugenommen, sodass diese ihre Geschäftslage nur schwer vorhersagen können.
Alle Wirtschaftsbereiche betroffen
Auch im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index des Ifo Instituts so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen – diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Außerdem bewerteten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher. Im Dienstleistungssektor und Bauhauptgewerbe ergibt sich ein ähnliches Bild: Das Geschäftsklima und die Erwartungen haben sich merklich verschlechtert. Insbesondere die Logistikbranche blickt mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Über diesen Link können die detaillierten Grafiken und Zahlen eingesehen werden.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf rund 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden dabei gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.