Studie zu USA und Europa 08.06.2021, 11:25 Uhr

Sicherheit entscheidet die Verkehrswende in der Großstadt

Viele Radfahrer in London, Paris, Berlin, New York und Los Angeles kritisieren die Radwege in ihren Städte als zu unsicher. Die Sicherheit erscheint damit als wichtigster Faktor zur Verkehrswende in den USA und Europa.
Radfahrerin mit Kindern in der Stadt
(Quelle: ADFC)
Das ist das Ergebnis einer neuen Online-Studie des niederländischen Fahrradherstellers Van Moof und des britischen Meinungsforschungsinstituts Yougov in Europa und den USA. 43 Prozent aller Befragten in New York, Los Angeles, London, Paris und Berlin gaben an, dass ihr Sicherheitsgefühl darüber entscheidet, ob sie aufs Rad steigen oder nicht. Damit ist Sicherheit der meist genannte Faktor über alle Altersgruppen hinweg, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Mehr Radwege (34 Prozent) und eine geringere Gefahr von Fahrraddiebstahl (33 Prozent) waren die folgenden Faktoren, die in jeder Stadt den Radverkehr fördern.
Durchschnittlich 34 Prozent gaben an, dass es ihnen der Radverkehr jetzt wichtiger sei als vor der Corona-Pandemie. Vor allem junge Leute fordern, dass ihre Stadt dem Radverkehr Vorrang einräumt. Laut des Branchenverbands Leva-EU hätten in einer vor der Pandemie durchgeführten Umfrage 2019 in sechs europäischen Ländern durchschnittlich 20 Prozent angegeben, dass das Fahrrad ihr bevorzugtes Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit und Schule sei. Eine aktuelle Zahl für Europas Großstädte liegt nicht vor. Eine Shimano-Studie von 2019 kommt zu ähnlichen Ergebnissen. 
Am stärksten veränderte sich die Einstellung zur Nutzung von E-Rädern in New York und Los Angeles: 35 Prozent der New Yorker und 32 Prozent der Bewohner von LA wählen seit Beginn der Corona-Pandemie eher ein E-Bike für kurze Fahrten. Zum Vergleich: In einer Umfrage vom Juli 2020 gaben nur 24 Prozent der Europäer in elf Ländern an, dass sie wahrscheinlich ein E-Bike kaufen oder benutzen würden.
Junge Leute fahren gerne mit dem Rad
Die Begeisterung für Elektroräder ist bei den unter 35-Jährigen am größten: 35 Prozent der 18- bis 34-Jährigen sind in allen fünf Städten am ehesten bereit, für kurze Strecken auf ein E-Bike umzusteigen. Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Unsichere Radwege und auch schlechte Abstellmöglichkeiten sind die wichtigsten Faktoren, die Bürger vom Radfahren abhalten. 
Die Gesamtstichprobe bestand aus 3016 Erwachsenen in New York, Los Angeles, London, Paris und Berlin. Die Umfrage wurde im Mai online durchgeführt. Die Zahlen sind repräsentativ für alle Erwachsenen der Stadt.
In den USA hat der Pedelec-Markt in Stückzahlen noch nicht so stark Fahrt aufgenommen wie in Europa. Die seit Oktober mögliche Gleichstellung von Pedelecs mit unmotorisierten Fahrrädern abseits öffentlicher Straßen könnte die Verbreitung fördern. 
Die vollständige Studie ist hier abrufbar.



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