Infrastruktur in Bayern
12.02.2025, 14:01 Uhr
Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende fordert Erhalt des Deutschlandtickets
Das Bündnis kritisiert die jüngsten Äußerungen von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, der das Deutschlandticket ab 2026 in Frage stellt, wenn es nicht komplett vom Bund finanziert wird.
Nach der Preiserhöhung auf 58 Euro kündigten nur 8,0 Prozent ihr Deutschlandticket.
(Quelle: Shutterstock/stockwerk-fotodesign)
Das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende in Bayern ist ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden, die sich gemeinsam für eine nachhaltige und sozial gerechte Verkehrswende einsetzen. Ziel des Bündnisses ist es, klimafreundliche Mobilität für alle zugänglich zu machen.
In einem aktuellen Statement erklärt das Bündnis das Deutschlandticket zu einem Erfolgsmodell an: Es ermöglicht 13 Millionen Menschen in Deutschland den Zugang zu klimafreundlicher Mobilität und motiviert zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Dabei hat Bayern seit Anfang des Jahres den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz inne und sollte sich daher für eine zukunftsfähige Lösung einsetzen, statt das Erfolgsmodell in Frage zu stellen. Erst im vergangenen Herbst konnten sich die Landesverkehrsminister mit dem Bund darauf einigen, das Ticket auch 2025 jeweils hälftig zu finanzieren. Ab 2026 droht jedoch dem beliebten Angebot das Aus, wenn es nicht gelingt, die dauerhafte paritätische Finanzierung gesetzlich zu verankern.
In einem aktuellen Statement erklärt das Bündnis das Deutschlandticket zu einem Erfolgsmodell an: Es ermöglicht 13 Millionen Menschen in Deutschland den Zugang zu klimafreundlicher Mobilität und motiviert zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Dabei hat Bayern seit Anfang des Jahres den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz inne und sollte sich daher für eine zukunftsfähige Lösung einsetzen, statt das Erfolgsmodell in Frage zu stellen. Erst im vergangenen Herbst konnten sich die Landesverkehrsminister mit dem Bund darauf einigen, das Ticket auch 2025 jeweils hälftig zu finanzieren. Ab 2026 droht jedoch dem beliebten Angebot das Aus, wenn es nicht gelingt, die dauerhafte paritätische Finanzierung gesetzlich zu verankern.
„Nur ein einfaches, verlässliches und preisgünstiges Angebot für den ÖV führt dazu, dass viele Menschen mehr mit Rad und Bahn unterwegs sind. Dank des Deutschlandtickets haben viele das eigene Auto öfter stehen gelassen oder im Vertrauen auf das Fortbestehen des Deutschlandtickets sogar abgeschafft. Wenn Bayern aussteigt, ist das Ende des günstigen Tickets, auf das diese Menschen vertraut haben, besiegelt“, sagt Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Bayern.
Der Freistaat soll nachbessern
Wie beliebt das Ticket ist, zeige sich daran, dass trotz der Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro ab dem 1. Januar nur rund 8,0 Prozent der Abonnenten ihr Ticket gekündigt haben. Diese Zahl liege nahe an den üblichen monatlichen Kündigungsraten.
Gerade Bayern habe im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs erheblichen Nachholbedarf. Laut „Allianz pro Schiene“ liegt der Freistaat deutschlandweit auf dem vorletzten Platz, was die Erreichbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs angeht. Außerdem ist der Verkehrssektor im Freistaat aktuell einer der größten Quellen klimaschädlicher Emissionen. Das Bündnis fordert deshalb neben einem klaren Bekenntnis zum Deutschlandticket auch den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur.
Gerade Bayern habe im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs erheblichen Nachholbedarf. Laut „Allianz pro Schiene“ liegt der Freistaat deutschlandweit auf dem vorletzten Platz, was die Erreichbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs angeht. Außerdem ist der Verkehrssektor im Freistaat aktuell einer der größten Quellen klimaschädlicher Emissionen. Das Bündnis fordert deshalb neben einem klaren Bekenntnis zum Deutschlandticket auch den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur.
„Das Argument der Staatsregierung, die Mittel für das Ticket sollten stattdessen in den Ausbau des Mobilitätsangebots auf Schiene und Straße investiert werden, sticht aus unserer Sicht nicht. Wir brauchen beides! Die drei Milliarden Euro für das Ticket, die Bund und Länder derzeit ausgeben, lassen sich leicht durch Streichung oder Modifizierung des Dienstwagenprivilegs wieder einsparen, für das der Bund zurzeit bis zu 5,5 Milliarden Euro ausgibt“, kommentiert Dr. Christian Loos, Vorsitzender des Verkehrsclubs Landesverband Bayern.