Kreativwettbewerb
10.02.2022, 11:57 Uhr
Baden-Württemberg zeichnet sechs Ideen für mehr Radverkehr aus
Der Wettbewerb „Radidee“ der Initiative Radkultur zusammen mit dem Verkehrsministerium hatte dazu aufgerufen, kreative Ideen einzureichen, die den Radverkehr stärken und Erlebnisse schaffen können.
Am 9. Februar wurden die sechs Gewinner und Gewinnerinnen im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung ausgezeichnet. Eine Jury aus Radverkehrsexpertinnen und -experten sowie Kommunikationsfachleuten wählte im Dezember aus rund 150 Einsendungen die besten Ideen, um mehr Menschen in Baden-Württemberg aufs Rad zu bringen. Die Kategorien lauten Gemeinnützig, Institutionell und Privat.
Unter dem Thema „Fahrradfahren auf Alltagswegen“ hatte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) Privatleute, Unternehmen und Kommunen zur Teilnahme am Wettbewerb aufgerufen. Zu gewinnen gab es neben Preisgeldern die Möglichkeit, die eigene Idee landesweit umzusetzen.
Die Gewinner aus den Kategorien
In der Kategorie Gemeinnützig, dazu zählen Vereine, Verbände und Initiativen, wurde die Idee „Cycling Motility“ des Vereins Bike Bridge e.V. ausgezeichnet. Der Verein bietet in Stuttgart und Freiburg Fahrradkurse und Fahrradverleihe für weibliche Geflüchtete und Asylsuchende an. Die Jury hob besonders hervor, dass hier klimafreundliche Mobilität und Integration Hand in Hand gehen.
Die Idee „Sportlich zum Sport – Fit fürs Klima“, eingereicht von der Stadt Filderstadt, gewann in der Kategorie Institutionell (eingereicht von Kommunen, Arbeitgebern und Unternehmen). Gemeinsam mit Sportvereinen und Fitnessclubs soll eine Kampagne mit Belohnungssystem aufgebaut werden. Das Ziel: Menschen fahren mit dem Rad zum Sport. Durch die Auszeichnung wird die Initiative Radkultur jetzt die Stadt Filderstadt bei der Umsetzung der Kommunikationskampagne finanziell und personell unterstützen.
Vier Preise an Privatpersonen
Drei Ideen aus der Kategorie Privat (Privatpersonen) erhalten je ein Preisgeld von 500 Euro. Ausgewählt wurde die Idee „‚Radkittel‘ – Fahrradpendler sichtbar machen“ von Veit Schütz aus Stuttgart: Auf auffälliger Kleidung für Radpendlerinnen und -pendler wird abgebildet, wohin diese unterwegs sind. Dies soll die Sichtbarkeit des Radpendelns fördern, das Gruppengefühl stärken und Möglichkeiten für Fahrgemeinschaften bieten.
Die zweite ausgezeichnete Privat-Idee kam von Maie Bertram aus Denzlingen: An vorhandenen Fahrradreparaturstationen werden Reparatur-Workshops angeboten. Das dort erlangte Wissen befähigt, das eigene Fahrrad zu reparieren oder mit Pannen umzugehen. Die Jury betonte, dass der Mangel an solchen Kenntnissen oft eine echte Hürde fürs Radfahren sei.
Als Dritter erhält Randolf Eilenberger aus Dossenheim ein Preisgeld für seine Idee „Tour Guides fürs Langstreckenpendeln“: „Tour Guides“ bieten auf einem Internet-Portal begleitetes Pendeln auf ihren Strecken an. Pendel-Neulinge lernen so die Route kennen und können offene Fragen zu Fahrzeit, Kleidung oder Fahrradtypen mit einem „Profi“ klären.
Eine weitere Idee aus der Kategorie Privat erhält den Jury-Sonderpreis. Über das Preisgeld darf sich Michael Gangotena aus Meßkirch freuen, der die Idee der „Kifabussy“, der „Kinder Fahrrad Bus Symbiose“ hatte: speziell gekennzeichnete Busse, in denen Kinder und Jugendliche ihr Fahrrad mitnehmen können, um weite Wege zu überbrücken. Die Jury betonte, dass die Idee Intermodalität im ländlichen Raum in den Fokus nehme. Da der Fokus der Idee nicht nur auf Kommunikation, sondern auch auf Infrastruktur liegt, wird diese Idee mit einem Jury-Sonderpreis ausgezeichnet.
Fazit
Verkehrsminister Hermann bedankte sich bei den Teilnehmenden des Wettbewerbs angesichts ihres Engagements für den Radverkehr: „Unser Ziel ist es, den Radverkehrsanteil in Baden-Württemberg bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern. Dazu bedarf es nicht nur guter Radinfrastruktur, sondern auch guter Ideen, um mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern. Vielen Dank für Ihre kreativen Beiträge!“