Unfallstatistik 2021 23.02.2022, 09:58 Uhr

Brandenburg: Zahl der Unfallverletzten auf Rekordtief

Laut der aktuellen Verkehrsunfallbilanz des Brandenburger Innenministeriums und des Infrastrukturministeriums stieg die Zahl der Verkehrsunfälle in 2021 leicht an. Gleichzeitig gab es weniger Verletzte und Unfalltote.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Brandenburg stieg 2021 leicht an.
(Quelle: Pixabay)
Die Zahl der Verletzten lag mit 10.026 (-135 Fälle) sogar auf dem niedrigsten Wert seit Gründung des Landes. Auch die Zahl der Unfalltoten sank: 2021 kamen 127 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das waren 13 weniger als im Jahr zuvor. Unter diesen 128 Verkehrstoten waren laut Ministerium insgesamt 18 getötete Radfahrende, sieben weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle mit Radfahrern sei von knapp 3.970 auf knapp 3.620 zurückgegangen.
Dennoch stieg die Zahl der Verkehrsunfälle leicht an. Mehr als 72.300 Unfälle wurden im 2021 gezählt, im Vorjahr waren es über 71.890 Unfälle. Die häufigste Unfallursache war demnach das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes (knapp 6.960 Unfälle), gefolgt von Geschwindigkeit (über 5.330 Unfälle) und Vorfahrt (mehr als 4.360 Unfälle). Fast jeder zweite Verkehrsunfalltote sei 2021 auf überhöhtes Tempo zurückzuführen gewesen, hieß es. Die Zahl der Lkw-Unfälle nahm deutlich zu: von 10.786 Fällen in 2020 auf 11.439 in 2021. 15 Menschen verloren dabei ihr Leben. 

2020 war ein Ausnahmejahr

Laut Innenminister Michael Stübgen habe die Corona-Pandemie und ihre Folgen, wie Lockdown, Homeoffice und Onlineunterricht, das Unfallgeschehen in Brandenburg deutlich geprägt. Brandenburg war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem vergangenen Jahr eines der wenigen Bundesländer, in denen im Corona-Jahr 2020 mehr Menschen bei Unfällen getötet wurden als im Jahr davor. 2019 lag die Zahl der Verkehrstoten laut Innenministerium bei 125, 2018 waren es 143 Verkehrstote. Trotz der leichten Schwankungen ist ein Abwärtstrend erkennbar: 2004 gab es laut Ministerium noch 280 Verkehrstote, 1992 wurden 876 Verkehrstote gezählt. 

Positive Entwicklung vorantreiben

Nach den Worten von Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) sei die Entwicklung seit längerer Zeit positiv. Er kündigte eine Fortführung von Maßnahmen wie der Schul- und Spielwegesicherung und der Förderung von Abbiegeassistenten an. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Brandenburg bezeichnete die Unfallzahlen aus dem vergangenen Jahr als „immer noch besorgniserregend" und verlangte ein Tempolimit von 30 Kilometer pro Stunde innerorts und 70 Kilometer pro Stunde außerorts an Orten ohne gute Radwege. Lastwagen ohne Abbiegeassistent sollten zudem in den Städten und Gemeinden des Landes nicht mehr fahren dürfen.


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