Rechtsabbiegen bei Rot
03.02.2022, 09:34 Uhr
Dresden bekommt zwei grüne Fahrrad-Pfeile
Seit Anfang Februar verfügt die Stadt Dresden über grüne Fahrrad-Pfeile an zwei Kreuzungen. Das erlaubt Radfahrenden nach dem Anhalten auch bei rot rechts abzubiegen. Einige kennen das Konzept noch nicht.
Symbolbild. In Dresden sind nun zwei grüne Fahrrad-Pfeile installiert.
(Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt))
Zu finden sind die Pfeile an der Kreuzung Großenhainer und Fritz-Reuter-Straße sowie an der Einfahrt Liststraße. Der Pfeil erlaubt, ähnlich wie der Grünpfeil beim Auto, auch bei Rot abzubiegen. Die Radfahrenden müssen zuvor allerdings vollständig anhalten.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) sagt: „Radfahren in Dresden soll sicherer und komfortabler werden. Wir begrüßen daher, dass die Kommunen dafür Instrumente an die Hand bekommen. Deshalb werden weitere Grünpfeile folgen. Das Straßen- und Tiefbauamt erstellt ein Arbeitsprogramm für die Prüfung und Anordnung dieser Verkehrszeichen.“
Auf Empfehlung des ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die Errichtung des Grünpfeils und befürwortet den weiteren Ausbau. „Der Grünpfeil ist eine gute Sache, denn er reduziert unnötige Wartezeit und macht das Radfahren in der Stadt damit attraktiver“, sagt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden. Der Einschätzung des Verbands nach könnten weitere Pfeile in der Neustadt an der Kreuzung Hansa-/Fritz-Reuter-Straße entstehen. Voraussetzung sei dort eine Ummarkierung von Schutz- in Radfahrstreifen zumindest in einem kurzen Bereich auf der Fritz-Reuter-Straße, sodass Radfahrende in einen Radfahrstreifen einbiegen können.
Großes Manko: Konzept ist vielen unklar
Das Bundesverkehrsministerium hatte den Grünpfeil für Radfahrende schon 2020 eingeführt. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Verkehrswesen (BAST) in einer Studie den Erfolg der Grünpfeile untersucht (SAZbike berichtete). Die Ergebnisse zeigten: Vor Anbringung der Verkehrszeichen hat ein hoher Anteil der rechts abbiegenden Radfahrenden die rote Ampel missachtet. Der grüne Pfeil änderte daran nichts: Die Rechtsabbieger fuhren weiter wie zuvor. Trotz des grünen Pfeils hätten sie allerdings bei roter Ampel anhalten müssen, was aber nur eine Minderheit machte.
„Systematische zusätzliche Behinderungen beziehungsweise Gefährdungen der insgesamt betroffenen Verkehrsteilnehmer konnten nach Anbringung der Zeichen jedoch nicht nachgewiesen werden“, so die Bundesanstalt für Straßenwesen. Der Befund legt nahe, dass das Konzept der Grünpfeile für Radfahrende noch besser erklärt und verbreitet werden sollte.