Statistisches Bundesamt 31.08.2022, 09:08 Uhr

Kinder verunglückten 2021 im Straßenverkehr am häufigsten mit dem Fahrrad

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) kamen im Jahr 2021 rund 22.300 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden – ein historischer Tiefststand. Mit dem Fahrrad verunglückten knapp vier von zehn Kindern.
Auf dem Weg zur Schule kommt es zu den meisten Unfällen.
(Quelle: Shutterstock / Toa55)
Trotz des Rückgangs um 0,8 Prozent gegenüber 2020 wurde im vergangenen Jahr durchschnittlich immer noch alle 24 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet. Ein Grund für den Tiefststand dürfte laut Statistischem Bundesamt auch die zeitweilige Schließung der Schulen sowie vieler Freizeiteinrichtungen sein, auch viele außerschulische Aktivitäten oder Familienreisen wurden abgesagt. So verunglückten im Januar und Februar sichtbar weniger Kinder als in den Vergleichsmonaten der Vorjahre. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2021 kamen insgesamt 1.429 Kinder bei einem Verkehrsunfall zu Schaden. Im Durchschnitt der Vorjahre von 2016 bis 2020 waren es im selben Zeitraum mehr als doppelt so viele Kinder (3.200).

Schulweg mit erhöhtem Unfallrisiko

Die 6- bis unter 15-jährigen verunglücken demnach montags bis freitags besonders häufig in der Zeit von 7 bis 8 Uhr, also zu Zeiten, zu denen sich die Kinder in der Regel auf dem Schulweg befinden. Zwölf Prozent der verunglückten 17.500 Kinder im entsprechenden Alter wurden zu diesen Zeiten im Straßenverkehr verletzt oder getötet. In den folgenden Stunden bis 13 Uhr sind die Unfallzahlen sehr niedrig. Sie steigen in der Folge deutlich an und erreichten in der Zeit von 16 bis 17 Uhr mit einem Anteil von zehn Prozent den zweithöchsten Wert.

Über ein Drittel verunglückt mit dem Fahrrad

Die meisten Kinder, die 2021 im Straßenverkehr verunglückten, waren mit dem Fahrrad unterwegs (38 Prozent). Ein Drittel saß in einem Auto und 21 Prozent gingen zu Fuß zum Zeitpunkt des Unfalls. Bei den verschiedenen Altersgruppen ergibt sich ein differenzierteres Bild: Unter 6-jährige sind oft im Auto mit betreuenden Erwachsenen unterwegs, dem zufolge verunglücken sie hier am häufigsten (56 Prozent im Jahr 2021). Schulkinder sind mit zunehmendem Alter selbstständig im Straßenverkehr unterwegs – entsprechend steigt der Anteil der Radfahrenden und Fußgängerinnen und -gänger unter den Verunglückten. Bei den Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren verunglückten 37 Prozent in einem Auto, 29 Prozent als Radfahrende und mehr als jedes vierte verunglückte Kind (28 Prozent) war zu Fuß unterwegs. 10- bis 14-jährige verunglückten dagegen am häufigsten auf ihrem Fahrrad (53 Prozent), 22 Prozent in einem Auto sowie 16 Prozent zu Fuß.

Deutliche regionale Unterschiede

Im Jahr 2021 verunglückten bundesweit im Schnitt 194 Kinder je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner ihrer Altersklasse im Straßenverkehr. Dabei gab es jedoch auch große regionale Unterschiede. So verunglückten Kinder in Schleswig-Holstein relativ häufig bei Verkehrsunfällen: 271 verunglückte Kinder kamen dort auf 100.000 Kinder. Auch in Mecklenburg-Vorpommern (262) und in Brandenburg (256) waren die Quoten vergleichsweise hoch. Am niedrigsten lagen die Werte in Baden-Württemberg mit 158 sowie in Rheinland-Pfalz mit 162 und in Hessen mit 163 Verunglückten je 100.000 Kinder.



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