Ablehnung der Gemeinden 27.04.2022, 10:04 Uhr

Aus Kostengründen: Radweg zwischen München und Starnberg gescheitert

Eine geplante Radschnellstrecke von Starnberg über die Gemeinden Gauting und Krailling nach München wird nicht umgesetzt. Zu hoch seien die Kosten für die Gemeinden.
Ein Radweg zwischen Starnberg und München wird nicht realisiert
(Quelle: Shutterstock / lbtn)
Bereits 30.000 Euro waren in die Planung und eine Studie eines Kölner Büros zu dem Radweg geflossen, jetzt stimmte der Mobilitätsausschuss des Kreistags einstimmig gegen den Radschnellweg. Der Starnberger Stadtrat will sich am 27. April mit dem Thema befassen. Auch dort ist eine Ablehnung zu erwarten. Die bis zu vier Meter breite Trasse sollte von Starnberg mitten durch Gauting und Krailling bis in die Landeshauptstadt führen und so eine möglichst direkte, schnelle und hindernisfreie Verbindung für Radfahrende bilden. Die Strecke auf dem Gebiet des Landkreises Starnberg wäre gut 15 Kilometer lang gewesen. 
Die Kosten seien den Kommunen nun zu hoch und auch die Wegeführung wurde von den betroffenen Gemeinden kritisiert. Insgesamt wurden für das Projekt Gesamtkosten von fast 19 Millionen Euro veranschlagt. Ein großer Teil davon wäre aber durch Zuschüsse gedeckt worden. Die Ergebnisse der Studie zeigten laut Isabella Weber, die im Landratsamt die Stabsstelle für Mobilitätsprojekte leitet, aber dass das Projekt nicht umsetzbar sei. Auch Alternativrouten sollen nicht mehr untersucht werden, denn das könnte zu erneuten Kosten führen. „Wir verabschieden uns schlicht und einfach von dem Projekt“, empfahl Landrat Stefan Frey (CSU) in der Sitzung am Dienstag.

Potenzial dennoch vorhanden

Der Münchner Landrat Christoph Göbel hingegen sehe in der Schnellverbindung nach Starnberg, die auch durch Planegg und Gräfelfing führt, weiterhin „großes Potenzial“, teilt eine Sprecherin des Münchner Landratsamts mit. An weiteren Schnellverbindungen wie etwa nach Garching oder Markt Schwaben werde deshalb weiter gearbeitet. „Wir sind da nicht das Zünglein an der Waage“, sagte Landrat Frey. Er sieht in der aufwendigen Trasse nur einen geringen Nutzen. Im Fünfseenland betreffe das Angebot nur „eingefleischte Nutzer“.


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