Leihräder und Carsharing
14.01.2022, 11:29 Uhr
München will mit Sharing-Angebot Privatautos verdrängen
Bis 2026 will die Stadt München ihr Angebot an öffentlichen Carsharing-Parkplätzen um 1.000 Stellplätze erhöhen. Für den ÖPNV, Roller und Fahrräder sollen 200 „Mobilpunkte“ entstehen.
Die Maßnahme ist Teil des übergeordneten Ziels, bis 2035 den Verkehr in der Stadt klimaneutral zu gestalten. Dafür soll die Zahl privater Fahrzeuge verringert und stattdessen Sharing-Angebote stärker gefördert werden. Auch die Verknüpfung zwischen Rollern, Rädern und Auto soll verbessert werden. Darüber hinaus will München den öffentlichen Nahverkehr, die Elektromobilität und den Rad- sowie Fußgängerverkehr stärker fördern.
Details zu den Plänen
Bis 2026 sollen im ganzen Stadtgebiet 200 sogenannte Mobilpunkte entstehen, an denen sich die Münchner und Münchnerinnen Fahrräder, E-Scooter und eben auch Autos ausleihen können. Gleichzeitig werden die Preise für das Anwohnerparken erhöht, um einen zusätzlichen Anreiz zum Verzicht auf Privatautos schaffen. Zusätzlich will die Stadt 1.000 öffentliche Parkplätze für Carsharing-Autos reservieren. 600 davon sollen für ausgewählte stationäre Anbieter wie Stattauto und andere potenzielle Interessenten reserviert werden. 400 Stellplätze sollen verschiedenen Anbietern gleichzeitig zur Verfügung stehen. Das Angebot soll dabei nicht in Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr stehen, sondern vor allem in Gebieten mit schlechterer ÖPNV-Anbindung eine Alternative zum privaten PKW bieten. Darüber hinaus sollen die Mobilpunkte so gestaltet werden, dass sie in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen liegen.
Das Potenzial von Sharing-Angeboten
Laut dem Mobilitätsreferenten Georg Dunkel kann ein stationäres Carsharing-Auto zwischen zwölf und 16 private Wagen ersetzen. Bei den sogenannten Free-floating-Angeboten, also solchen, die man flexibel in einem definierten Geschäftsgebiet abstellen kann, liegt die Quote zwischen drei und fünf Autos. Mithilfe dieser Konzepte sollen 8,3 Prozent respektive 400.000 der bisher täglich mit Autos oder Motorrädern zurückgelegten Wege eingespart werden. Weiter wünschen sich die Stadträte eine einheitliche digitale Plattform, auf der sich die verschiedenen Angebote inklusive der öffentlichen Verkehrsmittel buchen lassen. Derzeit benötigt man dafür noch mehrere Apps für die jeweiligen Verkehrsmittel.