Studie von Zukunft Fahrrad 25.06.2024, 10:32 Uhr

Fast eine halbe Million Arbeitsplätze hängen am Wirtschaftsfaktor Fahrrad

Die Fahrradwirtschaft in Deutschland hat sich trotz der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage im Jahr 2023 auf hohem Niveau konsolidiert. Umsätze und Beschäftigung sind leicht gestiegen.
Die Grafik zeigt den Anstieg der Zahl an Arbeitsplätzen in der Fahrradbranche seit 2019. Die grünen Teile sind der Handel.
(Quelle: Zukunft Fahrrad)
Das zeigt die Studie „Die Fahrradwirtschaft und der Wirtschaftsfaktor Fahrrad in Deutschland 2019 bis 2023“ des T3 Transportation Think Tanks im Auftrag des Wirtschaftsverbands Zukunft Fahrrad.
Im Rahmen der Branchenstudie 2024 wurde erstmals der Gesamteffekt der Fahrradwirtschaft auf die Beschäftigung in Deutschland erfasst. Insgesamt 491.000 Beschäftigte profitieren vom „Wirtschaftsfaktor Fahrrad“. 207.000 Beschäftige hängen direkt und indirekt, also durch bezogene Lieferungen und Leistungen, oder induziert, also durch Konsumausgaben der Beschäftigten, an den Sektoren Handel, Herstellung und Dienstleistungen. Weitere 284.000 werden durch den Fahrradtourismus gesichert.
Von 2022 auf 2023 stieg die Zahl der direkt Beschäftigten in Handel, Herstellung und Dienstleistungen insgesamt leicht von 75.100 auf 77.500. Dabei sind in der aktuellen Studie auch die Minijobs erfasst.
„Die Branchenstudie 2024 vermisst die Fahrradwirtschaft noch einmal ausführlicher als in den Vorjahren. Und sie zeigt den wirtschaftlichen Faktor, den das Fahrrad in Deutschland hat. Rund eine halbe Million Menschen finden dadurch Beschäftigung. Deutschlands Zukunft fährt schon jetzt auf zwei Rädern,“ sagt Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad.

Leasing und E-Bikes sorgen für Stabilisierung

Dienstleistungen und Services sind weiterhin die Wachstumstreiber der Branche. Sie verzeichnen ein Plus von 25 Prozent in der Beschäftigung und 23 Prozent bei den Umsätzen. Das Dienstradleasing sorgt dafür, dass die Branche im hochpreisigen Segment der E-Bikes weiterhin zulegen kann. Die Elektrifizierung des Fahrrads hat sich für die Nutzung, aber auch marktwirtschaftlich als echter Gamechanger erwiesen.
„Unsere Branche hat sich nach den Boom-Jahren trotz widriger Umstände und mit insgesamt wenig politischem Rückenwind konsolidiert. Das zeigt, was möglich wäre, wenn das Fahrrad und die Fahrradwirtschaft wirklich systematisch gefördert würden, wie es in anderen Ländern zunehmend passiert. Parteipolitische Grabenkämpfe am Fahrrad auszufechten, hilft niemandem. Weder den Beschäftigten, die jetzt schon in der Branche arbeiten oder für die potenziell neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Und am wenigsten all jenen, die mehr Rad fahren wollen – immerhin knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland, von denen jeder zweite laut BMDV Fahrradmonitor einen Fahrradkauf plant. Wir appellieren daher an die Bundesregierung und die Opposition, das Fahrrad als Wirtschaftsfaktor anzunehmen und mehr in die Branche zu investieren“, so von Rauch.



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