Vivavelo 2024 13.09.2024, 10:28 Uhr

Fahrradwirtschaft fordert politischen Rückenwind

Mehr als 200 Teilnehmende aus Politik und Fahrradwirtschaft trafen sich am 12. September 2024 beim Vivavelo-Kongress in der NRW-Landesvertretung in Berlin. Im Fokus standen die Herausforderungen der Branche und die Erwartungen an die Politik.
V.l.: Burkhard Stork, Wasilis von Rauch, Bernhard Kluttig, Uwe Wöll
(Quelle: Zukunft Fahrrad)
Beim Vivavelo-Kongress 2024, einer zentralen Veranstaltung für die Fahrradbranche, forderten Vertreter der Fahrradwirtschaft mehr politischen Rückhalt. Kernthemen waren die Stärkung des Fahrradstandorts Deutschland und die bessere Nutzung seiner Potentiale für Wertschöpfung, Arbeitsplätze sowie die Transformation des Verkehrssektors. Die Veranstaltung wurde von den Wirtschaftsverbänden VSF, ZIV und Zukunft Fahrrad ausgerichtet.
In den letzten 20 Jahren hat die Branche die Fahrradmobilität revolutioniert. Mittlerweile sind mehr als 11 Millionen E-Bikes auf den Straßen unterwegs. Beim Fahrrad ist Elektromobilität längst in der Fläche angekommen. Hinzu kommen boomende innovative Dienstleistungen wie Bikesharing und Dienstrad-Leasing. Die Kraft der Branche zeigt sich auch in wirtschaftlichen Kennzahlen: Im Jahr 2023 betrug der Umsatz in den Sektoren Handel, Produktion und Dienstleistung 29,3 Milliarden Euro. Fast eine halbe Million Arbeitsplätze hängen am Wirtschaftsfaktor Fahrrad. Um diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben, braucht es neue Impulse.

Die Verkehrswende in der Politik

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, der krankheitsbedingt kurzfristig seine Teilnahme absagen musste, betonte im Vorfeld anlässlich des Vivavelo-Kongresses: „Die Fahrradbranche schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern spielt auch eine herausragende Rolle in der Verkehrs- und Energiewende. E-Bikes, gerade als Lastenräder, sind neben E-Autos der Inbegriff der anstehenden Elektrifizierung des Verkehrs. Und Deutschland ist heute ein zentraler Innovationsstandort und Leitmarkt für E-Bikes in ganz Europa.“ Im Gespräch über die Verkehrswende legte er zudem Wert darauf: „Dabei geht es nicht darum Fahrräder und Autos gegeneinander auszuspielen. Beides brauchen wir für die Mobilität. Aber insbesondere die Infrastruktur muss dem gestiegenen Fahrradverkehr Raum geben, damit die Menschen sicher zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule kommen.“
Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium, vertrat den Minister beim parlamentarischen Abend und verkündete, dass die Kaufprämie für gewerbliche E-Lastenräder im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative zum Oktober 2024 neu aufgelegt und bis 2027 verstetigt wird.
Der nächste Vivavelo-Kongress findet 2026 statt.



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