IFH-Studie 06.11.2024, 11:38 Uhr

Print und Digital im Wandel

Der Prospektmonitor 2024 von IFH Media Analytics zeigt, dass Printmedien weiterhin beliebt sind, digitale Kanäle jedoch aufholen. Ein Mix aus Print- und Digitalwerbung bleibt für Händler entscheidend.
IFH Media Analytics präsentiert den Prospektmonitor 2024.
(Quelle: Shutterstock / Helder Almeida)
Wenngleich die Konsumlaune in Deutschland langsam wieder steigt und der Preisfokus etwas in den Hintergrund rückt, erfreuen sich Prospekte zur Angebotskommunikation weiterhin großer Beliebtheit. Das zeigt eine neue Studie von IFH Media Analytics. Gedruckte Prospekte aus kostenlosen Wochenzeitungen und Anzeigenblättern behaupten sich trotz des digitalen Wandels als beliebtestes Medium (65 Prozent wöchentliche Nutzung). Eine deutliche Steigerung verzeichnet die wöchentliche Nutzung von Anbieter-Apps (58 Prozent gegenüber Frühjahr 2024: 35 Prozent), auf Platz zwei folgen die digitalen Prospekte (41 Prozent). Insgesamt gewinnen digitale Medien zunehmend an Relevanz, wobei die meisten Befragten sie ergänzend zu Printkanälen nutzen (32 Prozent lesen zeitgleich gedruckte und digitale Prospekte).

Der QR-Code

Während Online-Prospekte sich aus Konsumentensicht besonders gut für eine gezielte Suche eignen, werden Printmedien eher zur Information und zum Zeitvertreib genutzt und dienen oft als Inspirationsquelle. QR-Codes zum Wechsel zwischen gedruckten und digitalen Prospekten werden konsumentenseitig kaum genutzt (14 Prozent). Trotz der geringen Nutzung setzt mehr als die Hälfte der Händler (54 Prozent) QR-Codes ein, weitere 21 Prozent planen dies künftig in ihren Printprodukten. Sie nutzen QR-Codes vor allem, um auf eine Landingpage (69 Prozent) oder die Newsletter-Anmeldung (42 Prozent) zu verlinken.
„Die bisherige Nutzung von QR-Codes und die Integration unterschiedlicher Medientypen sind noch nicht in dem Maße bei den Konsumentinnen und Konsumenten angekommen, wie erhofft. Das liegt mitunter daran, dass der derzeitige Einsatz von QR-Codes oft nicht den Wünschen der Konsumentinnen und Konsumenten entspricht. Händler können QR-Codes sinnvoller nutzen, beispielsweise um zusätzliche Informationen bereitzustellen, personalisierte Angebote zu ermöglichen und den Einkaufsprozess effizienter zu gestalten“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH Media Analytics.

Schnäppchenjagd

Konsumentinnen und Konsumenten geben an, dass die Rezeption von Prospekten ihnen hilft, ihre verfügbare Zeit effizient zu nutzen (88 Prozent), den Alltag zu strukturieren (86 Prozent) und die Planung der Einkäufe ihnen ein Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben gibt (85 Porzent). Auch in Bezug auf das Thema Preissteigerungen empfindet knapp die Hälfte der Konsumentinnen und Konsumenten (48 Prozent), dass Prospekte ein Stück Sicherheit geben. Wird ein gutes Schnäppchen gefunden, ist dies für Konsumentinnen und Konsumenten nicht nur praktisch, sondern auch emotional wertvoll: 92 Prozent erleben durch ein klassisches Schnäppchen Freude und Zufriedenheit im Alltag, 67 Prozent sind stolz darauf, ein gutes Geschäft gemacht zu haben und 59 Prozent verspüren ein Gefühl von Erfolg.
Die anhaltend hohe Relevanz von Angebotskommunikation spiegelt sich auch in der positiven Budget-Tendenz der Händler wider: 39 Prozent geben an, dass ihr Budget für den Bereich in den letzten zwei Jahren größer geworden ist. Insgesamt wurde seit 2022 mehr in digitale Werbemittel investiert (69 Prozent), die Hälfte der Befragten setzt allerdings weiterhin auf einen ausgewogenen Mix zwischen Digital- und Printwerbung. Spitzenreiter unter den digitalen Medien ist Social Media: Mehr als drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) werben über diesen Kanal.



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