Texlock-Studie
15.06.2023, 12:36 Uhr
Mehrheit für urbane Verkehrswende pro Fahrrad
Der Schlosshersteller Texlock (Leipzig) hat eine Studie veröffentlicht, nach der über zwei Drittel der Deutschen eine Verkehrswende mit weitgehender Verdrängung des Autos aus den Städten zugunsten von Fahrrad und ÖPNV unterstützen.
Zwei Drittel der Deutschen (73 Prozent) unterstützen die Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrswende mit weitgehender Verdrängung des Autos aus den Städten zugunsten von Fahrradmobilität und ÖPNV, wobei jeder zweite Bundesbürger (49 Prozent) und die Mehrheit der Befürworter eine solche Verkehrswende an Bedingungen knüpft. Mit jeweils rund einem Viertel der Deutschen, stehen sich zu dieser Frage zwei Pole gegenüber: So unterstützen auf der einen Seite 24 Prozent der Deutschen diese urbane Verkehrswende bedingungslos, während 27 Prozent die Verdrängung des Autos aus den Städten vollständig ablehnen. Dies geht aus der Studie von Texlock hervor.
Mehrheit knüpft Verkehrswende an Bedingungen
Eine Bedingung die von der Mehrheit der Befürworter eines nachhaltigen Umbaus der städtischen Mobilität mit weitgehender Verdrängung des Autos aus den Städten zugunsten ÖPNV und Fahrrad gefordert wird, ist die Beibehaltung der Nutzungsmöglichkeit des Autos in Wohngebieten (50 Prozent), sowie die Vermeidung von Nachteilen für die urbanen Geschäfte und Wirtschaft insgesamt (43 Prozent). Darüber hinaus spricht sich jeder Dritte (34 Prozent) derjenigen, die diese Verkehrswende unter Bedingungen zustimmen, für eine Verbesserung der kombinierten Nutzbarkeit von ÖPNV und Fahrrad durch verbesserte Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern im ÖPNV, sowie für eine Verbesserung der Situation mit sicheren Fahrradparkplätzen aus.
Sorge um Kosten der Mobilitätswende
Deutlich mehr als ein Drittel der Deutschen (39 Prozent) sagt, dass eine nachhaltige Mobilitätswende zur Erreichung der Klimaziele für alle bezahlbar sein muss. Jeder vierte Deutsche (25 Prozent) macht sich vor dem Hintergrund von Krisen mit hoher Inflation und hohen Energiekosten Sorgen, dass eine nachhaltige Mobilität für sie persönlich nicht erschwinglich sein wird.
Attraktivität und Nutzerorientierung ist gefragt
Die Attraktivität nachhaltiger Mobilitätsangebote wird von jedem dritten Deutschen (31 Prozent) als „Muss“ eingefordert. Jeder Vierte (26 Prozent) geht davon aus, dass eine nachhaltige Mobilitätswende nur funktioniert, wenn die Mehrheit der Verkehrsteilnehmenden sie als persönlich vorteilhaft empfindet. Nur jeder zehnte Deutsche (9 Prozent) sagt, dass eine nachhaltige Mobilitätswende zur Erreichung der KIimaziele auch mit Einschränkungen für die Mobilität des einzelnen Verkehrsteilnehmenden einhergehen darf. Wobei ungefähr jeder zehnte (11 Prozent) Deutsche zuversichtlich ist, dass Lücken in der Nutzerfreundlichkeit einer nachhaltigen Mobilität durch innovative Technologien geschlossen werden können und ungefähr jeder Siebte (14 Prozent) sich in der öffentlichen und politischen Debatte eine stärkere Hervorhebung der Vorteile einer nachhaltigen Mobilität für die Lebensqualität wünscht.
Alexandra Baum, Gründerin und Geschäftsführerin Texlock, resümiert: „Die breite Befürwortung der urbanen Verkehrswende zugunsten ÖPNV und Fahrradmobilität spricht für ein hohes Klimaschutz-Bewusstsein und die Offenheit der Menschen für Alternativen zum Auto in der Stadt. Die berechtigten Sorgen um hohe Kosten und die individuellen Mobilitätsansprüche erfordern von allen Beteiligten – von Politik über Städteplanung bis zu Mobilitätsanbietern - noch viel Kraft, Ideen und Projekte nachzuschärfen und zu verbessern. Innovative, praktikable und emotional ansprechende Produkte und Dienstleistungen für eine urbane Verkehrswende sind daher gefragter denn je.“
Die Mobilitätsstudie Texlock New Bike Mobility Monitor 2023 basiert auf einer Online-Umfrage von Yougov Deutschland, an der 2.064 Personen zwischen dem 26. und 28. April teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die gesamte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.