Höhere Bußgelder für Falschparker geplant 28.03.2018, 09:21 Uhr

Falschparker-App Wegeheld wird stark genutzt

Die Initiative Clevere Städte zeigt sich zufrieden mit der Falschparker-App Wegeheld. Außerdem will sie höhere Bußgelder für Falschparker auf Radwegen durchsetzen.
Blockierte Radwege sind ein wachsendes Ärgernis im Stadtverkehr.
(Quelle: ADFC/Gerhard Westrich)
Vor vier Jahren hat die Initiative Clevere Städte die kostenlose Falschparker-App Wegeheld online gestellt, die inzwischen mehr als 100.000 Mal heruntergeladen worden sein soll. Die Nutzer können Falschparker, die andere Verkehrsteilnehmer blockieren und gefährden, auf einem Internet-Pranger veröffentlichen oder direkt beim Ordnungsamt anzeigen. Das Zuparken von Geh- und Radwegen ist vor allem in Städten zunehmend zum Ärgernis und Sicherheitsrisiko geworden.
Mittlerweile sollen Verstöße automatisiert auf Twitter veröffentlicht werden. Zum Jubiläum bekommt die App neue Funktionen wie das Melden von „Parken auf Sperrflächen“ oder „Falschparker-Hotspots, behördlich toleriert“. Die Wegeheld-App soll aus den Fotos und Angaben der Nutzer rechtlich korrekte Anzeigen erstellen und diese per Klick an die E-Mail-Adresse des zuständigen Ordnungsamtes schicken.
„Das ehemalige Kavaliersdelikt wird zunehmend als das wahrgenommen, was es wirklich ist: Ein ständiges Ärgernis, denn Falschparker verursachen Staus, gefährden und nerven Fußgänger, Radfahrer und alle anderen Autofahrer“, sagt Heinrich Strößenreuther, Verkehrsexperte und Sprecher der Initiative Clevere Städte, die die App 2014 online stellte. Seit die App gestartet ist, sollen Medien nach Angaben der Initiative über 500 Mal darüber berichtet haben.
Ergänzend zu der App hat die Initiative Clevere Städte im Herbst 2014 eine Petition für höhere Bußgelder in den Petitionsausschuss des Bundestages eingebracht. Bislang zahlen Falschparker in Deutschland ein vergleichsweise niedriges Bußgeld von etwa 15 Euro. Etliche Verbände wie der Verkehrsclub Deutschland, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der Zweirad-Industrie-Verband und der Bundesverband Parken hätten sich der Forderung nach Bußgeldern auf dem EU-Niveau von rund 100 Euro angeschlossen. Diese Forderung sollen auch die Bundestagsfraktionen der Grünen und der Linken teilen. Auch der SPD-Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Christian Gaebler, erwarte Bußgelder im dreistelligen Bereich. Gaebler meint: „Zweistellige Eurobeträge reichen nicht aus. Wir brauchen Summen, die stärker abschrecken.“




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