Licht und Schatten nach vier Jahren 09.08.2023, 10:53 Uhr

Radentscheid München lobt Fortschritte und fordert Parkplatzflächen

2023 wurden die beiden Bürgerbegehren „Radentscheid München“ und „Altstadt-Radlring“ mit insgesamt 160.000 Unterschriften vom Münchner Stadtrat beschlossen. Zeit für eine Bilanz.
Demonstration des Radentscheids München
(Quelle: Johannes Reichel)
Jetzt stellt der Radentscheid die sieben Meilensteine für einen neuen Radweg vor und gibt einen Überblick über den Stand der einzelnen Projekte: Insgesamt wurden 65 – für den Radverkehr wichtige – Straßenabschnitte eine Umplanung durch den Stadtrat beauftragt, an denen das Mobilitätsreferat derzeit arbeitet. 20 davon wurden bereits öffentlich vorgestellt. Bei 12 Maßnahmen hat der Stadtrat bereits den Umbau beschlossen, wovon zwei gerade umgebaut werden und zwei bereits fertig sind.
Hinzu kommen (geplante) radentscheid-konforme Verbesserungen der Radinfrastruktur im Rahmen von sonstigen Baumaßnahmen, wie etwa an der Ludwigsbrücke/ Zweibrückenstraße oder entlang der geplanten Tram-Neubaustrecken.
Andreas Schön, Sprecher des Radentscheid München, erklärt: „Das ist heute eine klare Licht-und-Schatten-Bilanz: Einerseits sehen wir die mittlerweile gut eingespielten und konstruktiven Prozesse, hoch motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Stadtverwaltung, tolle Umbaupläne und einige bereits für den Umbau beschlossenen bzw. sogar bereits umgesetzten Maßnahmen. Das zeigt: der Radentscheid wirkt.“

Kritik an Parkplatzdogma

Katharina Horn, Sprecherin des Radentscheid München, kritisiert „die verzerrte Darstellung wie beispielsweise die letzte Woche beschlossene Elisenstraße, oder die Grüneinfärbung am Altstadt-Radlring. Plötzlich werden Maßnahmen, die der Stadtrat selber beschlossen hat, als Luxus-Radwege dargestellt, oder jeder einzelne Parkplatz wird verteidigt, als ginge es um Leben und Tod. Wenn wir wirklich den Radverkehrsanteil signifikant erhöhen und gleichzeitig eine Vision Zero ohne Verkehrstote etablieren wollen – dann geht das nicht, ohne mehr Platz für den Radverkehr und damit den ruhenden Autoverkehr einzuschränken.“



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