Sicherheit im Radverkehr
23.05.2018, 08:00 Uhr
EU will elektronische LKW-Abbiegeassistenten einführen
Die EU will mit elektronischen Abbiegeassistenten für LKW und Busse zukünftig europaweit für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sorgen.
Diese Absicht steht nach Angabe des ADFC in der neuen „General Safety Regulation“, die von der EU-Kommission vorgestellt wurde und die Zahl von Verkehrstoten und Verletzten im Straßenverkehr senken soll. Auch eine bessere Sicht aus Fahrerkabinen und Notbremssysteme für neue PKW stehen auf der Verkehrssicherheitsagenda der EU-Kommission. Der ADFC fordert nun die schnelle verpflichtende Einführung von elektronischen LKW-Abbiegeassistenzsystemen.
ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Allein in Deutschland sterben pro Jahr 30 bis 40 Menschen durch abbiegende Laster, über 600 Radunfälle mit abbiegenden LKW gibt es pro Jahr. Wir schätzen, dass sich durch elektronische LKW-Abbiegeassistenten 60 % der schweren Unfälle verhindern lassen. Damit kommen wir der Vision Zero ein gutes Stück näher. Allerdings können wir nicht noch einmal zehn Jahre warten. Nun muss der Verkehrsminister im EU-Rat dafür sorgen, dass die Pflicht zum Einbau auch jetzt tatsächlich kommt – und in Deutschland so schnell wie möglich umgesetzt wird.“
Die Zahl der durch abbiegende LKW getöteten Radfahrer steigt seit einigen Jahren stetig an. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres wurden 15 Radfahrer durch LKW getötet. Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) könnten durch LKW-Abbiegeassistenten 60 % der schweren Unfälle durch abbiegende LKW verhindert werden.
Anfang Mai schlug der ADFC Alarm und forderte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, sich bei der EU-Kommission für die verpflichtende Einführung von LKW-Abbiegeassistenten einzusetzen. In früheren Entwürfen der „General Safety Regulation“ waren sie noch nicht vorgesehen. Weitere Forderungen des ADFC sind die Einrichtung einer Task Force des Bundesverkehrsministers zum besseren Schutz von Radfahrern, die schnelle Entwicklung serienreifer Fahrassistenzsysteme für alle LKW-Hersteller, die finanzielle Förderung ihrer Nachrüstung sowie getrennte Ampelphasen für Rad- und Kfz-Verkehr.