Sternfahrt zur Siegessäule 13.06.2022, 12:50 Uhr

Berlin: Zehntausende demonstrieren für die Verkehrswende

Am Sonntag, den 12. Juni demonstrierten erneut zehntausende Menschen für bessere Radfahr-Bedingungen in Berlin. Die jährliche Sternfahrt stand unter dem Moto „Rauf aufs Rad - Verkehrswende jetzt umsetzen“.
Am Sonntag, den 12. Juni demonstrierten erneut zehntausende Menschen für bessere Radfahr-Bedingungen in Berlin
(Quelle: Changing Cites)
Der Fahrradclub ADFC hatte dazu aufgerufen, auf 18 Routen durch die Stadt und über Autobahnen zum zentralen Punkt an der Siegessäule zu fahren. Der Berliner Senat und die Bezirke sollten so aufgefordert werden, „die Verkehrswende umzusetzen und endlich stadtweit das Radnetz auszurollen". Die rund 30.000 Menschen waren dafür am Sonntag beispielsweise auch auf der Autobahn 115 (Avus) unterwegs. Für Kinder und Eltern gab es eine kürzere Kinderroute. Diese Kinderroute sei diesmal herausragend gut besucht gewesen, sagte eine Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Berlin. Am Brandenburger Tor war auch ein Umweltfestival der Grünen Liga geplant.

Berlin soll radfreundlich werden

Der Blick in die Bundeshauptstadt zeigt: an einigen Orten sind beispielsweise schon Radwege entstanden, die mit Pollern vom Autoverkehr abgegrenzt sind. Ein weiteres Projekte: Bis 2030 sollen Radschnellverbindungen mit einer Gesamtlänge von rund 100 Kilometern entstehen. Der rot-grün-rote Senat hat sich zum Ziel gesetzt, die Radwege auszubauen. Dennoch gibt es noch viel zu tun, wie der Landesvorsitzende des ADFC Berlin, Frank Masurat betont: „Die gute Nachricht: Die Mindeststandards für den Ausbau des Radnetzes hat Berlin letztes Jahr im Radverkehrsplan festgeschrieben. Die schlechte Nachricht: Derzeit ist die Stadt organisatorisch nicht dafür aufgestellt, diesen Plan und damit das Berliner Radnetz auch umzusetzen.“
Die erforderlichen finanziellen und personellen Mittel für den Radwegeausbau seien seit Jahren bekannt, schrieb Masurat. „Trotz besseren Wissens hat der Berliner Senat einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der nicht mit den Zielen des Mobilitätsgesetzes vereinbar ist. Wir appellieren an die Rot-Grün-Rot-Fraktionen, dies umgehend zu korrigieren“, forderte der Verbandschef.



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