Sicherheit im Radverkehr
25.04.2025, 13:16 Uhr
Changing Cities startet Protestaktion für sichere Radinfrastruktur
Der Verein Changing Cities fordert mehr Sicherheit für Radfahrende. Im Rahmen der Aktion „SucheSicherenRadweg“ ruft er zum Protest für einen besseren Ausbau der Radinfrastruktur auf und appelliert an die Politik, sich mehr für sichere Radwege zu engagieren.
Mit der Protestaktion #SucheSicherenRadweg fordert Changing Cities eine grundlegende Verbesserung der Radinfrastruktur in deutschen Städten.
(Quelle: Changing Cities)
In Reaktion auf die steigenden Unfallzahlen und die unzureichende Radinfrastruktur hat der Verein Changing Cities die Protestaktion „#SucheSicherenRadweg“ ins Leben gerufen. Diese Aktion wurde während des diesjährigen Berliner Stadtradelns initiiert und soll mehr Aufmerksamkeit auf die Sicherheitslücken für Radfahrende lenken. Denn die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden, darunter viele Todesfälle, ist alarmierend. Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete kürzlich von einem Anstieg der getöteten Radfahrenden, was die Dringlichkeit der Forderungen unterstreicht. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat bereits dazu Stellung bezogen und fordert schnellere Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrssicherheit. Changing Cities geht noch einen Schritt weiter und setzt auf eine Protestbewegung.
Protestaktion als klarer Appell
„Wir fordern nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern klare, schnelle Maßnahmen“, erklärt Ragnhild Sørensen von Changing Cities. Die Protestaktion zielt darauf ab, die Politikerinnen und Politiker in die Pflicht zu nehmen und ein stärkeres Augenmerk auf den Ausbau sicherer Radwege zu legen. Durch die Teilnahme an der Aktion können Bürgerinnen und Bürger ein starkes Zeichen setzen und auf die drängende Notwendigkeit einer sicheren und vernetzten Radinfrastruktur hinweisen.
In mehreren Städten, darunter Frankfurt, Nürnberg und Wuppertal, haben sich zusätzlich lokale Protestteams gegründet. Diese richten ihren Fokus nicht nur auf die Gefahren im Straßenverkehr, sondern auch auf die mangelnde politische Initiative und die schleppende Umsetzung von Verbesserungen im Radverkehrsbereich. Die Unzufriedenheit der Radfahrenden ist spürbar und wächst.
Die politische Forderung nach Veränderung
Das Hauptziel der Protestaktion ist es, die Politik zum Handeln zu bewegen. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung erwähnt den Radverkehr lediglich in einem Satz, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen. Diese vage Haltung wird von Changing Cities scharf kritisiert. „Wie sollen wir eine sichere und nachhaltige Mobilität aufbauen, wenn wir den Radverkehr weiterhin nur als Nebenerscheinung behandeln?“, fragt Sørensen. Die Forderungen von Changing Cities umfassen unter anderem den flächendeckenden Ausbau von geschützten Radwegen, sicherere Kreuzungen und eine deutliche Reduzierung der innerstädtischen Geschwindigkeit auf Tempo 30, um die Sicherheit der Radfahrenden zu erhöhen.
Bürger in der Verantwortung
Die Protestaktion richtet sich nicht nur an die Politik, sondern fordert auch die Gesellschaft auf, sich aktiv für den Radverkehr einzusetzen. „Die Bürger müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und nicht nur fordern, sondern auch selbst aktiv werden“, so Sørensen. Jeder und jede einzelne Radfahrende, die an den Protesten teilnimmt, trägt dazu bei, die Sichtbarkeit der Bewegung zu erhöhen und eine Veränderung zu bewirken.