Auf früherer Zugstrecke
28.10.2021, 16:05 Uhr
Chemnitz bekommt „Fahrrad-Autobahn"
Auf einer ehemaligen Bahnstrecke sollen in Chemnitz Radfahrer und Radfahrerinnen bald besonders schnell vorankommen. Ab Dezember baut die Stadt dort den ersten Chemnitzer „Premiumradweg".
Insgesamt soll der Radweg mindestens vier Meter breite aufweisen und auch Skatern oder Rollerfahrerinnen zur Verfügung stehen. Der Weg wird baulich getrennt vom Autoverkehr verlaufen und deshalb nicht durch größere Kreuzungen unterbrochen. Für die ersten Bauabschnitte (Kosten: rund zehn Millionen Euro) zwischen Kalk- und Rudolf-Rudolf-Krahl-Straße sowie zwischen Ried- und Kalkstraße (ab Mai 2022) erhielt die Stadt am Mittwoch Förderbescheide in Höhe von 8,6 Millionen Euro vom Freistaat.
Bis zur Fertigstellung der Abschnitte soll es rund anderthalb Jahre dauern. Wann der komplette Radweg mit einer Gesamtlänge von etwa 13,5 Kilometer fertig sein wird, steht laut Baubürgermeister Michael Stötzer noch nicht fest. Es wurden aber bereits Schienen abgetragen und Bäume sowie Büsche gerodet, um den Beginn der Baumaßnahmen entsprechend vorzubereiten. Außerdem entsteht über der Kalkstraße in Höhe des Weidewegs eine neue Brücke. „Auf einem Premiumradweg können größere Strecken zurückgelegt werden. Es sind höhere Geschwindigkeiten und eine höhere Nutzerdichte möglich", so Stötzer zu dem Vorhaben.
Weitere Forderungen: Mehr E-Bike-Ladestationen
Ob auf dem Radweg in Zukunft auch E-Bike-Ladestationen stehen werden, überprüft die Stadt aktuell noch. „Beispielsweise könnte man sich vorstellen, Haltestellen mit solarbetriebenen Ladestationen auszurüsten, an welchen dann das E-Bike beim Warten auf das Verkehrsmittel geladen werden kann", heißt es in der Forderung. Außerdem seien überwiegend werbefinanzierte Ladepunkte in Parks, an Radwegen oder Radabstellanlagen denkbar. Über den Vorschlag, der von der AfD-Stadtratsfraktion kommt, beraten im kommenden Monat zunächst die Chemnitzer Ortschaftsräte.