„Bisher ehrgeizigste Initiative“ 04.10.2023, 12:06 Uhr

Europas Fahrradverbände loben Radverkehrserklärung der EU

Die Fahrradverbände European Cyclists' Federation (ECF), Cycling Industries Europe (CIE) und die Confederation of the European Bicycle Industry (Conebi) begrüßen den heutigen Vorschlag für eine interinstitutionelle Europäische Fahrraderklärung.
EU-Fahnen vor dem Parlamentsgebäude in Brüssel
(Quelle: Shutterstock / Rarrarorro)
Die Erklärung wurde von der EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean bei einer Veranstaltung in Sevilla angekündigt. Die Erklärung soll als „strategischer Kompass für bestehende und künftige politische Maßnahmen“ dienen, um „das volle Potenzial des Radverkehrs in der Europäischen Union auszuschöpfen“.
Die vorgeschlagene Erklärung ist die bisher ehrgeizigste Initiative der Europäischen Kommission zum Thema Radverkehr, so die Verbände. Sie erhebt das Radfahren zu einer strategischen Priorität und erkennt an, dass es enorme Vorteile für Europa mit sich bringen kann, heißt es: „Diese Erklärung erkennt das Radfahren als eine der nachhaltigsten, zugänglichsten und inklusivsten, kostengünstigsten und gesündesten Formen der Fortbewegung und Freizeitgestaltung sowie seine zentrale Bedeutung für die europäische Gesellschaft und Wirtschaft an.“
Jill Warren, CEO des Europäischen Radfahrerverbands, sagte: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Radverkehr. Wir freuen uns, dass die Erklärung viele der langjährigen Forderungen des Europäischen Radfahrerverbands (ECF) zur Förderung und Verbesserung des Radverkehrs in Europa widerspiegelt, wie zum Beispiel die Schaffung von mehr und besserer Radverkehrsinfrastruktur und die Förderung integrativer und erschwinglicher Mobilität. Dies ist ein hervorragender Rahmen, um es viel mehr Europäern zu ermöglichen, Rad zu fahren - und zwar sicherer.“

Radverkehr fördern, Klimaziele erreichen

Mit der heutigen Erklärung wird ein Versprechen eingelöst, das der ehemalige Exekutivvizepräsident der Kommission, Frans Timmermans, Anfang des Jahres auf dem CIE-Gipfel gegeben hatte. Sie folgt auf eine Entschließung des EU-Parlaments vom Februar und eine von Belgien angeführte Erklärung der Mitgliedstaaten, die von der Mehrheit der EU-Länder unterzeichnet wurde. Mit acht Grundsätzen und 35 Verpflichtungen zur Förderung des Radverkehrs und zur Unterstützung der Erreichung der Klimaziele und der Ziele des Europäischen Grünen Deals konsolidiert die Erklärung die früheren Ankündigungen und soll bis Ende 2023 als gemeinsame interinstitutionelle Verpflichtung abgeschlossen werden.
Kevin Mayne, CEO von Cycling Industries Europe, sagte: „Wir setzen uns seit langem für eine einheitliche EU-Radverkehrspolitik ein, die den Radverkehr mit anderen Verkehrsträgern und Industriesektoren in der EU auf eine Stufe stellt und eine kohärentere politische Unterstützung, eine größere Konsistenz zwischen den EU-Mitgliedstaaten und mehr Milliarden für Investitionen freisetzt. Die Erklärung betritt Neuland, indem sie alle Schlüsselbereiche einbezieht, die für ein erfolgreiches Radverkehrsökosystem für Gesellschaft und Wirtschaft erforderlich sind.“
Manuel Marsilio, Generaldirektor von Conebi, fügte hinzu: „Die Fahrrad-, E-Bike-, Teile- und Zubehörindustrie in Europa begrüßt den Vorschlag der Kommission für eine Europäische Fahrraderklärung sehr. Seine Umsetzung wird dazu beitragen, den Fahrradsektor als zentralen Partner im EU-Mobilitätsökosystem und als europäische Fahrradindustrie von Weltrang weiter zu entwickeln und auszubauen. Wir freuen uns darauf, unseren politischen Dialog mit den EU-Institutionen über unsere Rolle in der europäischen Wirtschaft und die Umsetzung einer ehrgeizigen EU-Industriestrategie fortzusetzen.“
Die Radverkehrsorganisationen beglückwünschen die Kommission zu ihrem kooperativen und konsultativen Ansatz, der zu dieser Erklärung geführt hat, nicht nur mit dem Europäischen Parlament und dem Rat und innerhalb der Kommission, sondern auch extern mit den wichtigsten Interessenvertretern wie den Städten, Regionen, Beamten der Mitgliedstaaten, Industrieverbänden, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, die in der Expertengruppe der Kommission für urbane Mobilität (EGUM) vertreten sind. ECF und CIE, die bei einer im Juli durchgeführten Konsultation der EGUM-Stakeholder eine führende Rolle gespielt haben, waren erfreut, dass viele ihrer Empfehlungen in die Erklärung aufgenommen wurden.



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