Radverkehr in Europa
10.12.2020, 12:45 Uhr
Europas Fahrradverbände sehen EU auf dem richtigen Weg für mehr Radverkehr
Europas Fahrradverbände loben die gestern veröffentlichte Strategie der EU-Kommission für den Radverkehr. Und fordern stärkere Anstrengungen.
Die EU-Kommission hat gestern ihre Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität veröffentlicht. Diese ist Teil des Europäischen Green Deal, der darauf abzielt, die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr um 90 Prozent zu senken, damit die EU bis 2050 klimaneutral wird. Die Kommission kündigt Maßnahmen und Geld für sichere Rad- und Fußwege an. Auf einer Pressekonferenz sagte EU-Vizepräsident Frans Timmermans: „Autos werden auf unseren Straßen weniger dominant sein. Städte und Regionen bieten saubere öffentliche Verkehrsmittel und 5000 Kilometer zusätzliche Radwege. Eine Lehre, die wir aus der schrecklichen Covid-Krise ziehen können: In Städten mit vielen Radwegen könnten die Bürger in Bewegung bleiben.“
Die internationalen Fahrradwirtschaftsverbände European Cyclists' Federation (ECF), Cycling Industries Europe (CIE) und Conebi begrüßten die positiven Aussagen zum Radverkehr vorsichtig, betonten jedoch auch, dass noch viel Arbeit erforderlich sei, weil die Strategie noch zu ungenau sei. Jill Warren, Co-CEO von ECF: „Wir freuen uns, dass die Kommission zustimmt, dass man den Bürgern nachhaltige Mobilitätsalternativen wie das Radfahren breiter zugänglich machen sollte. Es ist auch gut, dass Ziele für neue Fahrradinfrastruktur gesetzt werden. Politik und die Finanzierung die erforderlich sind, um die Verkehrsemissionen in Europa um 90 Prozent zu senken, stehen jedoch erst am Anfang.“
Kevin Mayne, CEO von CIE: „Fahrradunternehmen sollten diese neue Strategie positiv bewerten, da wir damit begonnen haben, die Kommission dazu zu bringen, die Rolle des Radverkehrs für die künftige Mobilität anzuerkennen. Eine Anerkennung, dass die Fahrradinfrastruktur durch die Unterstützung digitaler Dienste, Bikesharing und Cargo-Bikes ergänzt werden kann, ist ebenfalls willkommen. Jetzt, wo die Arbeit wieder beginnt, müssen wir das Radfahren in die detaillierten EU-Aktionspläne aufnehmen, um das Wachstum des Radverkehrs in der gesamten EU zu unterstützen.“