IFH-Studie 10.10.2024, 08:19 Uhr

Wohnort beeinflusst Präferenzen für Werbung

In Städten werden Angebote anders konsultiert als in ländlichen Gebieten: Mehr Wettbewerb, mehr Nutzung und Wahrnehmung digitaler Kanäle. Das ist das Ergebnis einer Studie des IFH Köln in Zusammenarbeit mit Media Central.
Der Wohnort hat Einfluss auf den Konsum von Werbung.
(Quelle: Shutterstock/beast01)
Laut der IFH-Studie informieren sich vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten viele Konsumenten über die besten Angebote: Ob über den klassischen Printprospekt, Whatsapp oder den Onlineauftritt eines Unternehmens. In urbanen Räumen werden häufiger digitale Medien genutzt – 69 Prozent der Städter nutzen mindestens wöchentlich Social Media, auf dem Land beläuft sich dieser Wert auf 56 Prozent – entsprechend höher ist auch die Nutzung von digitaler Angebotskommunikation.
„Wieder einmal haben wir gesehen, dass Angebotskommunikation erst dann ihr ganzes Potenzial entfalten kann, wenn sie zielgerichtet eingesetzt wird und nach geographischen Besonderheiten individuell ausgesteuert wird. Das heißt: Kenne die Vorlieben und Medienrezeption deiner Kundschaft! Nur so können Händler mit Prospekt, App oder Radiowerbung auch einen Unterschied im Abverkauf erzielen,“ so Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei Media Central.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Mehr Optionen in Sachen Einkaufsstätte geht mit mehr Werbung einher: Rund die Hälfte der Großstadtbewohner (53 Prozent) nimmt einen Overload an Angebotswerbung wahr und gibt an, nicht mehr empfänglich für diese zu sein (41 Prozent). Ganz anders dagegen in ländlicheren Regionen. Hier haben 38 Prozent das Gefühl, zu viel Angebotswerbung zu empfangen und rund ein Viertel (27 Prozent) gibt an, aufgrund des Overloads an Werbung nicht mehr empfänglich für diese zu sein.
Der detaillierte Kanalvergleich von zeigt klare Präferenzen je nach Wohnort der Rezipienten. Im Lebensmittelbereich sucht die Mehrheit der Konsumenten (56 Prozent) aus urbanen Kommunen mindestens mehrmals wöchentlich (oder mehr) gezielt nach Angeboten, in ländlichen Gebieten wird meist einmal wöchentlich (46 Prozent) gesucht. In Städten werden häufiger digitale Kanäle von Händlern (Onlineauftritte 53 Prozent; Prospekt-Apps (45 Prozent); Whatsapp-Prospekte 36 Prozent) genutzt, in ländlichen Kommunen werden gedruckte Prospekte stärker favorisiert als in der Stadt (70 Prozent vs. 64 Prozent). Fazit: Je kleiner der Wohnort, desto weniger relevant sind digitale Kanäle zur Angebotskommunikation.
„Geo-Marketing wird in der Angebotskommunikation immer wichtiger – es lohnt sich genauer hinzuschauen! In städtischen Gebieten werden digitale Kanäle sicherlich zukünftig weiter an Relevanz gewinnen. Aber Obacht! Das klassische Printprospekt ist immer noch sehr beliebt. Hier kann auch eine lokal-regionale Ausgestaltung Mehrwert bringen. Viele Konsumentinnen und Konsumenten wünschen sich bei Prospekten und Anzeigenblättern einen regionalen Fokus“, so Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH Media Analytics.



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