Heilbronn eröffnet automatisiertes Fahrrad-Parkhaus

Das Besondere an dem zwölf Meter hohen Turm aus Glas und Stahl: Das Fahrrad wird per Roboter in seinen Parkplatz einsortiert und wieder herausgegeben. Der oder die Radfahrende bringt sein Zweirad lediglich an den Einfang des Parkturms, von wo es in einem Aufzug verschwindet und an seinen Parkplatz gefahren wird.

Aktuell nutzen rund 20 Pendler und Pendlerinnen das Parkhaus. Diese haben sich ein Dauerparkticket gekauft, die Miete beträgt 90 Euro pro Jahr. Tagesparker können das Radhaus noch nicht nutzen, denn es fehlt an einer entsprechenden Bezahlfunktion. Die Tagesmietpreise stehen daher noch nicht fest. Die Funktion soll aber in absehbarer Zeit integriert werden, erklärt Stefan Pabsch vom Amt für Straßenwesen Heilbronn.

Ein weiteres Manko: Wegen der Robotertechnik können nur Standard-Räder und E-Bikes mit einem Gewicht von bis zu 30 Kilogramm und einer Lenkerbreite von bis zu 76 Zentimetern abgegeben werden. Lastenräder oder auch Anhänger kann das System nicht einparken. Auch vor einseitig schweren Gepäckstücken wird gewarnt, da das Rad dann in Schieflage geraten könnte.

Das Parkhaus hat rund 1,1 Millionen Euro gekostet. Die Stadt Heilbronn hat davon weniger als die Hälfte bezahlt. Das Land Baden-Württemberg hat das Bauprojekt gefördert, erklärt Holger Kimmerle, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Heilbronner Gemeinderat. Refinanzieren werde sich das Radhaus durch die Einnahmen wohl nicht, so Kimmerle.

Das Projekt wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums und durch das Land Baden-Württemberg nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gefördert. Die Planung des Projekts liegt beim Heilbronner Amt für Straßenwesen. Beim Fahrradparkhaus handelt es sich um ein System der Firma Wöhr aus Friolzheim in Baden-Württemberg.