In Schwabing
07.02.2022, 10:00 Uhr
Idee für München: Fahrradparken statt Ladenzeile
Der Bezirksausschuss (BA) Schwabing-Freimann fordert den Bau einer Fahrradgarage an der Münchner Freiheit.
Eine Möglichkeit für eine Fahrradgarage mit rund 800 Stellplätzen wäre das Sperrgeschoss der U-Bahn-Station, wo sich heute Läden und Einkaufsmöglichkeiten befinden. Jürgen Howe von den Freien Grünen sagt: „Ich halte es für machbar, diese Ladenzeilen dafür zu verwenden. Es muss geprüft werden, ob man aus diesen Verträgen zeitnah rauskommt.“ Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen, nun muss die Stadt über den Bau entscheiden.
Die Anforderungen
Laut einem Antrag der Freien Grünen und der CSU soll die Fahrradgarage in Schwabing-Freimann verschiedene Anforderungen erfüllen: videoüberwacht, rund um die Uhr geöffnet, nahe an den öffentlichen Verkehrsmitteln und für Dauerparker kostenlos. Die aktuellen Fahrradparkplätze rund um die Station Münchner Freiheit würden nicht ausreichen.
Für Dorothea Wiepcke (CSU) wäre dies nur ein erster Schritt. „Wir müssen in einem zweiten Schritt über die Platzgestaltung der Münchner Freiheit reden“, sagte Wiepcke. Die Rad-Garage und zukünftige Pläne für einen der bekanntesten Plätze im Stadtgebiet „müssen gut austariert sein und den gestalterischen Gegebenheiten vor Ort Rechnung tragen“. Der Wunsch nach Veränderung ist nicht neu. Seit Jahren wird im Bezirksausschuss gefordert, die doppelspurig zur Münchner Freiheit führende Ungererstraße abzuhängen und zu verkleinern, um Platz zu gewinnen.
Kritische Stimmen
Gegenwind für den Antrag gibt es vor allem vonseiten der Schwester-Fraktion der Freien Grünen. Ekkehard Pascoe (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses für Mobilität, hielt den Vorschlag im Plenum für einen „Unsinnsantrag“. „Es ist einfach komplett unrealistisch“, erläuterte Pascoe. „Die Münchner Verkehrsgesellschaft wagt es niemals, ein teures Parkhaus zu bauen, wo relativ wenige Fahrräder untergebracht werden können.“ Auch Fraktionssprecher Klaus Nürnberger (Grüne) hatte „Bedenken bezüglich der Realisierbarkeit“. Für ihn bedürfe es vielmehr eines Gesamtkonzeptes.
Durch anstehende infrastrukturelle Großprojekte ist die Verkehrssituation an der Münchner Freiheit wieder in den Fokus der Lokalpolitik gerückt. Eine geplante Tram-Nordtangente könnte den Druck auf den Verkehrsknotenpunkt ebenso erhöhen wie der Radschnellweg in den Münchner Norden. „An der Münchner Freiheit ist ein Wandel vorgesehen“, zeigte sich Wiepcke überzeugt. Für ihren Kollegen Howe ist der Platz trotz der Einwände „ein ideales Gelände, um ein Fahrradparkhaus zu bauen.“