Für bessere Radinfrastruktur 15.10.2021, 11:08 Uhr

Radentscheid Osnabrück plant Bürgerbegehren

Das Team des Radentscheid Osnabrück will bis zur Landtagswahl 2022 ein Bürgerbegehen für besseren und sicheren Radverkehr in der Stadt durchführen. Dabei stützen sie sich auch auf eine aktuelle Studie der TU Dresden.
(Quelle: Pixabay)
Die bundesweite SrV-Studie (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) mit dem Titel „Mobilität in Städten" erhob zum zweiten Mal nach 2013, welche Verkehrsmittel die Osnabrücker und Osnabrückerinnen nutzen. Die Adressen der Teilnehmenden wurden aus dem Einwohnermelderegister zufällig gezogen. Ihre Aufgabe war, zu beschreiben, welche Wege sie an einem bestimmten Tag zurücklegten, wie sie das gemacht haben – oder ob sie vielleicht auch gar nicht mobil waren. 
Die Auswertungen ergaben, dass Osnabrückerinnen und Osnabrücker ein Viertel ihrer Wege (24 Prozent) mit dem Fahrrad zurücklegen – innerhalb der Stadtgrenzen sind es sogar 28 Prozent. Die Initiatoren des Radentscheids nehmen diese Erkenntnisse zugrunde, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. 
Inke Gehrling vom Radentscheid Osnabrück dazu: „Jeder vierte Weg in Osnabrück wird mit dem Fahrrad zurückgelegt – und das nicht wegen, sondern trotz der vorhandenen Infrastruktur. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das Fahrrad aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber oft bedeutet es eben auch Stress. Zu schmale Radwege oder gar keine, fehlende Abstellmöglichkeiten oder verwirrende Verkehrsführungen – es gibt viele Gründe, warum das Radfahren in Osnabrück keinen Spaß macht. Hier muss die Stadt ran. Und das geht nur mit Platz, Platz, Platz. Dem Radverkehr muss endlich die Fläche zugeschlagen werden, die ihm zusteht. Es kann nicht sein, dass wir zweispurige Einfallstraßen haben und daneben nur ein schmales Streifchen für den Radverkehr, auf dem noch nicht mal der nötige Abstand zu parkenden Autos eingehalten werden kann.“ Viele Menschen würden aus Gewohnheit oder aufgrund von Sicherheitsbedenken immer noch auf das Auto zurückgreifen und dieses Mobilitätsverhalten so auch an jüngere Generationen vermitteln. Die Mitglieder des Radentscheids sind aber überzeugt, dass mehr Menschen statt dem Auto mit dem Fahrrad fahren würden, wenn es entsprechend ein gutes Angebot an Radwegen gäbe. 
Steffen Berger vom Radentscheid fordert von der Politik: „Wir unterstützen die Stadt gerne bei Verbesserungen für den Radverkehr. Weil wir aber auch sehen, dass es seit Jahren und Jahrzehnten einfach viel zu langsam vorangeht, halten wir an unserem Ziel fest, zur Landtagswahl im kommenden Jahr einen Bürgerentscheid durchzuführen. Kein Osnabrücker und keine Osnabrückerin – egal welchen Alters – soll Angst haben, Rad zu fahren. Und es soll sich auch niemand sichere Wege suchen müssen. Wir wollen ein sicheres, komfortables und selbsterklärendes Radwegenetz in der ganzen Stadt.“



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