Zehn Handlungsfelder
05.12.2023, 09:30 Uhr
Hamburger Senat beschließt „Strategie Mobilitätswende“
Der Rot-Grüne Senat der Stadt Hamburg hat die „Strategie Mobilitätswende“ beschlossen. Das Papier ist das Ergebnis der Verkehrsentwicklungsplanung der vergangenen Jahre.
Die Stadt Hamburg will den Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV fördern.
(Quelle: Shutterstock / Arnold.Petersen)
In zehn Handlungsfeldern soll die Mobilitätswende in Hamburg gefördert werden. Im Mobilitätsbeirat haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden den Prozess beratend unterstützt. Auch die Öffentlichkeit hat sich beispielsweise im Rahmen eines Planspiels in die Entwicklung eingebracht.
Autoverkehr reduzieren
Zentrales Ziel der Strategie Mobilitätswende ist es, bis 2030 insgesamt 80 Prozent der Wege zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurückzulegen. Die Stadt hofft dabei auf einen gesamtgesellschaftlichen Trend: Der Kfz-Verkehr auf Hamburgs Stadtstraßen hat sich seit dem Jahr 2000 um rund 19 Prozent reduziert, obwohl Hamburgs Bevölkerung in dieser Zeit um 10 Prozent gewachsen ist. Der Radverkehr ist im gleichen Zeitraum dagegen um 120 Prozent angestiegen und der ÖPNV hat von 2000 bis 2019 um mehr als 60 Prozent zugelegt. Nach einer Corona-Delle ist er durch das Deutschlandticket zuletzt wieder auf dieses Rekordniveau angestiegen.
Der Modal Split, also die Anteile der verschiedenen Verkehrsformen am Gesamtaufkommen der Wege, hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls verändert. Wurden 2008 noch 39 Prozent der Wege mit dem privaten Pkw erledigt, waren es 2022 nur noch 32 Prozent. Umgekehrt stieg der Anteil von Fuß- und Radverkehr und ÖPNV trotz der Corona-Delle im Jahr 2022 auf 68 Prozent.
ÖPNV-Ausbau im Fokus
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Die Mobilitätswende wird von den Menschen in unserer Stadt gelebt und das ist eine richtig gute Nachricht. Unsere Aufgabe ist es, diesen Prozess durch eine moderne und nachhaltige Verkehrspolitik zu unterstützen und zu beschleunigen. Zentrales Rückgrat der Mobilitätswende bleibt der ÖPNV und deshalb werden wir in den kommenden 20 Jahren 35 neue Bahnhöfe in Hamburg bauen, die U- und S-Bahnnetze erweitern und im ganzen Stadtgebiet den Hamburg-Takt anbieten: Binnen fünf Minuten sollen alle Hamburgerinnen und Hamburger von morgens bis abends ein öffentliches Verkehrsangebot erhalten.“
Dazu werde man auch die On-Demand-Angebote weiter ausbauen und mit dem ÖPNV verknüpfen. Auch die Qualität der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr soll erhöht und beispielsweise durch ein Netz der Radschnellwege ergänzt werden.
Die Handlungsfelder der Strategie Mobilitätswende:
- Mehr ÖPNV mit der Strategie Hamburg-Takt
- Mehr regionale und überregionale Erreichbarkeit
- Mehr Rad- und Fußverkehr
- Flächen für den Umweltverbund
- Mehr alternative Antriebe
- Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung
- Mehr Lebensqualität in der Innenstadt und in den Quartieren
- Optimierter Wirtschaftsverkehr
- Digitale Mobilität
- Kooperative Planungs- und Umsetzungsprozesse
Das Strategiepapier kann hier abgerufen und heruntergeladen werden.