Sicherheit im Straßenverkehr
18.12.2019, 09:19 Uhr
Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer steigt 2019 erneut
Die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer steigt erneut gegen den allgemeinen Trend: 460 Radfahrer starben bisher im laufenden Jahr. Damit liegt diese Zahl zum zweiten Mal in Folge wieder über 400. Die Ursachen sind bekannt.
Erneut steht der erschreckende Anstieg im Kontrast zur allgemein positiven Entwicklung: Insgesamt wird sowohl bei der Anzahl der Unfälle mit Personenschaden sowie bei der Zahl der dabei Verunglückten und Getöteten ein historischer Tiefstand erreicht. Nach Schätzungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wird für das Jahr 2019 bei der Zahl der Verkehrstoten ein Rückgang um etwa 6 Prozent auf ca. 3.080 erwartet (2018: 3.275 Tote). Dies ist der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 1992.
Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Unfälle steigt im Jahr 2019 um 1 Prozent an. Mit etwa 2,66 Millionen Unfällen erreicht die Anzahl somit einmal mehr den höchsten Wert seit 1991. Im Gegensatz dazu wird bei der Anzahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang auf etwa 301.000 Unfälle erwartet (2018: 308.721 Unfälle). Die Anzahl der bei diesen Unfällen verletzten und getöteten Personen wird dabei um etwa 11.000 Personen zurückgehen (2018: 399.293). Dies bedeutet trotz des Anstiegs der Gesamtzahl der Unfälle eine Verringerung der Schwere der Unfälle auf deutschen Straßen. Ebenso ist das Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden, auf weniger als 4,1 Getötete je 1 Milliarde Fahrzeugkilometer weiter zurückgegangen. Der Rückgang fällt damit noch stärker aus als der der Zahl der Getöteten, da die Gesamtfahrleistung im gleichen Zeitraum um etwa 0,8 % auf 757 Mrd. Fahrzeugkilometer gestiegen ist. Die Anzahl der Getöteten ist auf allen Ortslagen, also Autobahn, Bundesstraßen, Landstraße und Innerorts rückläufig.
Radfahrer einzige Gruppe mit mehr Toten
Auch aufgeteilt nach Verkehrsmitteln hat sich die Anzahl der Getöteten meistens reduziert. Der Rückgang ist mit etwa -10 Prozent auf annähernd 550 Getötete bei den Motorrädern und -11 Prozent bei den Güterkraftfahrzeugen am stärksten, nachdem in beiden Gruppen die Anzahlen vorher zweimal in Folge angestiegen waren. Die Gesamtzahl der getöteten Kraftfahrzeuginsassen ohne motorisierte Zweiräder ist etwas weniger aber immer noch deutlich zurückgegangen – um 6 Prozent bzw. etwa 100 Personen (2018: 1.651 Getötete). Darunter fällt der Rückgang der getöteten Pkw-Insassen mit weniger als 5 Prozent geringer aus (2018: 1.424 Getötete). Bei Fußgängern setzt sich der seit mehreren Jahren andauernde rückläufige Trend weiter fort. Es wird in 2019 mit einem Rückgang um mehr als 10 Getötete gerechnet (2018: 458 Getötete).
Das Schlusslicht der Entwicklung bilden die Radfahrer mit einem abermals leichten Anstieg auf bisher etwa 460 Getötete. Die endgültige Zahl steht erst im neuen Jahr fest. Bereits 2018 kamen 445 Radfahrer zu Tode, das waren fast 17 Prozent mehr als 2017. Die Gründe dafür hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub bereits erklärt: mehr Radverkehr und unzureichende Radwege.
Die vollständige Mitteilung des Bundesamts für Straßenwesen finden Sie hier.