Befragung in 14 internationalen Städten
16.06.2021, 08:46 Uhr
Globale Studie zur Zukunft der städtischen Mobilität
Das Institut für Verkehrsforschung des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) hat im Auftrag der Koelnmesse & der Stadt Köln eine Studie zur Zukunft der urbanen Mobilität durchgeführt. Das Ergebnis: Die Bedürfnisse der Bewohner und Unternehmen sind wesentlich.
Die Studie mit dem Titel „Die Stadt von morgen. Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige urbane Mobilität“ verfolgt dabei einen globalen Ansatz: Bürgermeister aus 14 internationalen Städten (unter anderem Tel Aviv, Paris, Köln und Stockholm) wurden interviewt und ihre Ansichten mit den Erkenntnissen aus neuesten internationalen Erhebungen verglichen.
Das Ergebnis sei ein globaler Blick auf die Frage, wie Mobilität in den Städten von morgen aussehen kann. Dabei werde jetzt schon deutlich, dass die Mobilitätsangebote der Zukunft nachhaltig, effizient, flexibel, aktiv, digital und vernetzt sind. Sie würden sich vorrangig an den Bedürfnissen der Bewohner sowie der Unternehmen, die sie nutzen, orientieren. Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft werden Hand in Hand arbeiten und Konzepte schaffen, die mehr Raum, Individualität und smarte Konnektivität zulassen, so das Fazit der Studie.
Gesponsert wird die Studie von den Stadtwerken Köln: „Mobilität gehört zu den zentralen Zukunftsfeldern aller Städte. Als Stadtwerke Köln sind wir für urbane Mobilitätsinfrastruktur und Dienstleistungsangebote für die Menschen in einer der größten deutschen Metropolen verantwortlich. Dabei wachsen Mobilität, Logistik, Digitalität, Energieversorgung und Kreislaufwirtschaft immer enger zusammen“, sagt Stefanie Haaks, Mitglied der Geschäftsführung der Stadtwerke Köln.
Die Erkenntnisse der Studie im Überblick
Insgesamt sechs Bausteine einer nachhaltigen urbanen Mobilität der Zukunft nennt die Studie: Die Berücksichtigung der Anforderungen des Personen- und Güterverkehrs, vernetzte Mobilitätsangebote sowie Zukunftstechnologien für Logistik und Personenverkehr. Die Stadt von morgen soll außerdem zu einem Ort der gesellschaftlichen Transformation werden, indem Impulse aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft Raum für Innovation und Experimente schaffen und sich durch digitale Lösungen smart und vernetzt gestalten.
Um dies umzusetzen, müssen laut der Studie die Mobilitätsbedürfnisse aller Menschen bedient werden, dabei spiele auch der zunehmende Radverkehr eine tragende Rolle sowie Mobilitätsdienste wie Sharing-Angebote. Wesentlich seien auch saubere Antriebstechnologien und aktive Mobilität, denn nach wie vor sei das Zufußgehen die beliebteste Fortbewegungsart der Bürger.
Es bestehe Potenzial für mehr, denn der Radverkehr habe größtenteils ohne fördernden Ausbau der Infrastruktur und trotz autogerechter Strukturen zugenommen. Durch die Umverteilung der Verkehrsflächen, die Rückgewinnung verkehrsbelasteter Orte für städtisches Leben, den Ausbau von Rad-, Fußwegen und moderner Fahrradabstellanlagen könne der Trend zum Radfahren und Zufußgehen massiv gefördert werden. Die internationale Renaissance des Radverkehrs habe gute Gründe: Die meisten Wege in der Stadt können mit dem Rad zurückgelegt werden, bei vergleichsweise geringem Flächenbedarf, ohne Emissionen und mit einer geringen Belastung städtischer Haushalte.
Nicht zuletzt werde auch erwartet, dass durch die vermehrten Carsharing-Angebote weniger Autos in der Stadt effizienter eingesetzt werden können und so der Autoanteil reduziert werden kann.
Die gesamte Studie inklusive der Projektideen der befragten Städte ist ab sofort zum kostenlosen Download verfügbar.