Radverkehrssicherheit
30.04.2024, 10:17 Uhr
Studie zeigt die Risiken für Kinder auf dem Weg zur Schule
Der Branchenverband Zukunft Fahrrad widmet sich der Sicherheit von Schulwegen. Eine Studie zeigt erstmals die tatsächlichen und wahrgenommenen Risiken von Kindern auf dem Weg zur Schule.
Noch bis zum 5. Mai laufen bundesweit die Kidical-Mass-Aktionswochen unter dem Motto „Straßen sind für alle da!“. In mehreren hundert Städten und Gemeinden werden Fahrraddemos, Schulstraßen oder Fahrradbusse organisiert. Das Bündnis besteht aus über 700 Organisationen, Vereinen und Initiativen, unterstützt unter anderem von Zukunft Fahrrad. Kernthema in diesem Jahr: sichere Schulwege.
Eine unlängst veröffentliche Fallstudie zum Sicherheitsempfinden von Kindern auf ihrem Schulweg deutet darauf hin, dass eine beträchtliche Anzahl von Zusammenstößen und Verletzungen im Straßenverkehr offenbar nicht gemeldet wird, und die Verletzungshäufigkeit zwischen dem 6. und 9. Lebensjahr ansteigt. Die Studie der Universitäten Kalmar und Freiburg sowie des T3 Transportation Think Tank liefert neue Erkenntnisse über die Ängste und Befürchtungen von Kindern im Straßenverkehr. Dazu wurden Versicherungsdaten, die Perspektive von Schulleitungen und die Sichtweise der Kinder verglichen.
Kreuzungen sind entscheidend für Schulwegsicherheit
Kreuzungen, ein Schlüsselelement der Stadtplanung und -gestaltung, werden demnach von Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen häufig als unsicher bezeichnet. Sie lösen Ängste aus, da sich Kinder übersehen fühlen und unsicher sind, ob Autofahrende anhalten werden. Vor allem aus der Sicht kleiner Kinder werden herannahende Autos mit zunehmender Masse immer einschüchternder.
Die Einrichtung von Schulstraßen kann ein einfach und zügig umzusetzender erster Schritt sein, um den Schulweg sicherer zu machen. Begleitend zu den Aktionswochen hat das Kidical-Mass-Bündnis deshalb eine Petition ins Leben gerufen, mit der die Menschen von ihrer Kommune Schulstraßen einfordern können. Ein Rechtsgutachten zeigt die vielfältigen Möglichkeiten zur Einrichtung von temporären und permanenten Schulstraßen auf. Das Aktionsbündnis wird außerdem in Kürze einen entsprechenden Leitfaden für Kommunen veröffentlichen.
„Mit der Kidical Mass sollen Kinder in Bewegung gebracht und gleichzeitig die Politik aufgerufen werden, sichere Straßen für alle zu schaffen. Dazu gehören Schulstraßen, aber auch sichere Rad- und Fußwege für Kinder und Familien“, sagt Elena Laidler-Zettelmeyer, Leiterin Strategische Kooperationen bei Zukunft Fahrrad. „Schulstraßen können nur der Anfang sein. Der Nationale Radverkehrsplan 3.0 sieht ein Schulradwegenetz vor sowie die Förderung von Fahrradabstellanlagen. Jeder weitere Tag Untätigkeit gefährdet Menschen.“
Hier befindet sich die Studie im Journal of Cycling and Micromobility Research.