Nutzung von Fahrradhelmen
29.10.2024, 10:38 Uhr
Studie: 70 Prozent haben einen Helm – aber nicht alle benutzen ihn immer
Eine aktuelle Umfrage der Expertenorganisation Dekra und des Marktforschungsinstituts Ipsos hat ergeben, dass für Radfahrer Unbequemlichkeit des Helms und Eitelkeit Gründe sind, keinen zu besitzen. Das durchschnittliche Alter der Helme liegt indes bei vier Jahren.
70 Prozent der Deutschen, die ein Fahrrad besitzen, haben auch einen Helm. Das hat eine aktuelle Dekra-Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Ipsos, ergeben. 58 Prozent der Helmbesitzer tragen den Kopfschutz bei jeder Fahrt, egal wie lang oder kurz. Beide Werte sind seit der letzten Befragung vor gut einem Jahr leicht gestiegen. Die Begründungen dafür, einen Helm zu haben, sind klar: Es geht darum, den Kopf vor Verletzungen zu schützen.
Die Argumente dagegen sind vielschichtiger. 14 Prozent derer, die keinen Helm besitzen, begründen das damit, dass sie nur Kurzstrecken oder insgesamt wenig Fahrrad fahren. Elf Prozent finden den Helm unbequem, zehn Prozent geben als Begründung die eigene Eitelkeit und die Tatsache an, dass der Helm nicht gut aussehe. 35 Prozent sagen ganz allgemein, sie bräuchten keinen Fahrradhelm. Sechs Prozent derer, die keinen Helm besitzen, haben darüber gar nicht nachgedacht.
Kurzstrecken eher ohne Helm
Unter den Helmbesitzern gibt es neben den 58 Prozent, die ihren Kopfschutz immer tragen, 28 Prozent, die ihn eher häufig tragen, und elf Prozent, die ihn eher selten aufsetzen. Diese beiden Gruppen, die den Helm zeitweise tragen, lassen ihn eher bei kurzen Fahrten weg als auf längeren Strecken. In der Stadt wird der Helm häufiger getragen als bei Fahrten in der Natur.
Der durchschnittliche Fahrradhelm ist vier Jahre alt, so das Ergebnis der Befragung. Mehr als 70 Prozent sind bis zu fünf Jahre alt, zwei Prozent sind älter als zehn Jahre. Allerdings können 16 Prozent der Befragten gar nicht sagen, wie alt ihr Helm ist. In welchem Alter es Zeit ist, einen Fahrradhelm zu ersetzen, ist für die Dekra-Experten nicht pauschal zu beantworten. Neben der Qualität des Helms spielt dafür vor allem eine Rolle, wie pfleglich er behandelt worden ist. Eine eindeutige Empfehlung gibt Peter Rücker, Leiter der Dekra-Unfallforschung, dennoch: „Wenn ein Helm schon einmal in einen schweren Sturz oder einen Unfall verwickelt war, sollte man ihn nicht mehr tragen, sondern einen neuen anschaffen. Selbst wenn Beschädigungen minimal scheinen oder auch überhaupt kein Schaden äußerlich sichtbar ist, kann es sein, dass der Helm im nächsten Ernstfall keinen ausreichenden Schutz mehr bietet. Dieses Risiko sollte man auf keinen Fall eingehen.“
Für die Online-Studie befragte Ipsos im Auftrag von Dekra im Juli 2024 insgesamt 1.000 Fahrradbesitzer. Weitere Informationen und die Möglichkeit, die Studie zu bestellen, gibt es unter hier.