Dekra-Studie 22.10.2024, 08:53 Uhr

Vier von zehn Radfahrenden fühlen sich im Stadtverkehr nicht sicher

Wer in Deutschland mit dem Fahrrad unterwegs ist, fühlt sich oft nicht sicher. Das hat eine aktuelle Befragung der Expertenorganisation Dekra und des Marktforschungsinstituts Ipsos ergeben.
Die Sicherheit im Radverkehr lässt zu wünschen übrig.
(Quelle: Dekra)
Demnach fühlen sich im Stadtverkehr 41 Prozent der Befragten auf dem Fahrrad unsicher oder sogar sehr unsicher. Auf Landstraßen liegt der Anteil bei 34 Prozent. Beide Werte sind noch einmal leicht höher als bei der Vorgänger-Studie aus dem vergangenen Jahr. 56 Prozent fühlen sich im Stadtverkehr sicher oder sehr sicher, auf Landstraßen tun es 62 Prozent.
„Zwar ist die Mehrheit also mit einem guten Sicherheitsgefühl unterwegs. Doch der Anteil derer, die sich unsicher fühlen, ist bemerkenswert hoch – und die Tendenz ist nicht eindeutig positiv“, so Peter Rücker, Leiter der Dekra-Unfallforschung zu den Ergebnissen. „Wer den Mobilitätswandel fördern möchte, muss unbedingt hier ansetzen. Denn nur wenn die Menschen sich auf dem Rad sicher fühlen und es auch sind, steigen sie gerne für ihre täglichen Wege um.“

Mehr Radwege gefordert

Bei der Frage, was sie sich wünschen, um regelmäßiger das Fahrrad zu nutzen, nennt ein großer Teil der Befragten das Thema Radwege. So sprechen sich 51 Prozent für mehr Radwege in der Stadt aus (Landstraße: 49 Prozent). Breitere Radwege in den Städten wünschen sich 43 Prozent (Landstraße: 37 Prozent). Die generelle Entkopplung von Radwegeinfrastruktur und Straßennetz, wie sie beispielsweise in den Niederlanden größtenteils üblich ist, wünschen sich in Deutschland 39 Prozent der Befragten für den Stadtverkehr und 40 Prozent für Landstraßen. Auch die Qualität von Radwegen lässt aus Sicht eines Teils der Befragten zu wünschen übrig. Hier wünschen sich 40 Prozent der Befragten deutliche Verbesserungen in der Stadt, 39 Prozent auf Landstraßen.
Die Studie zeigt auch, dass die Beliebtheit der Pedelecs weiter zunimmt. Von denjenigen, die für die kommenden zwölf Monate die Anschaffung eines neuen Fahrrads planen, wollen sich 79 Prozent für ein Pedelec entscheiden. Auch wegen des weiter zunehmenden Pedelec-Anteils steigt der durchschnittliche Wert der Fahrräder in Deutschland. Der durchschnittliche Anschaffungspreis laut den Befragten liegt inzwischen bei 1.390 Euro.
Für die Online-Studie befragte Ipsos im Auftrag von Dekra im Juli 2024 insgesamt 1.000 Fahrradbesitzerinnen und -besitzer.



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