E-Commerce Report
01.07.2022, 12:00 Uhr
Konsumentenverhalten im europäischen Online-Handel nähert sich immer mehr an
Deutschland ist nach wie vor der stärkste europäische E-Commerce-Markt. Doch das Konsumentenverhalten im Online-Handel gleicht sich laut einer Studie immer mehr an - auch wenn nationale Besonderheiten, beispielsweise beim Zahlungsverhalten, bestehen bleiben.
Das Konsumentenverhalten im europäischen Online-Handel nähert sich immer mehr an
(Quelle: Shutterstock / stockwars)
Optimistische Signale sendet der Nexi European E-Commerce Report, den die Nexi Group jetzt veröffentlicht hat. Zur Gruppe gehören auch der Payment Provider Nets und seine deutsche Tochter Concardis. Die Studie, für die insgesamt 11.000 Konsumenten und Konsumentinnen in acht europäischen Ländern nach ihrem Online-Einkaufsverhalten gefragt wurden, enthält als Kernaussage die positive Botschaft: Auch nach dem Corona-Ausnahmejahr 2020 wird sich der E-Commerce in Europa kräftig weiterentwickeln.
Deutschland größter EU-Einzelmarkt
In der EU liegt Deutschland mit einem Online-Umsatz von über 190 Milliarden Euro und einem Wachstum von 18 Prozent deutlich vorn, gefolgt von Italien mit rund 187 Milliarden Euro. Besonders Augenmerk richtet die Studie auf die Entwicklung der Reisebranche, die während der Covid-Pandemie komplett eingebrochen ist. Umsätze im Zusammenhang mit Reisen und Mobilität machten vor Corona bis zu 50 Prozent der Online-Umsätze aus, die Studien-Autoren rechnen mit einer raschen Erholung.
Reiselust
„Wir sehen, dass der E-Commerce-Markt in Europa auch künftig wachsen wird - trotz des Ausnahmejahres 2020“, so Michael Santner, Head of PSP DACH bei Nets / Concardis. „Bereits jetzt zeigt sich, dass die Lust der Menschen auf Mobilität und Reisen auch nach der Pandemie ungebrochen ist.“ Dominiert wird der E-Commerce in Europa immer noch vom Handel mit physischen Gütern, gefolgt von Ausgaben für Reisen und Mobilität, auf Platz 3 liegen Dienstleistungen. Die Studienautoren und -autorinnen gehen davon aus, dass der Anteil der nicht-physischen Güter am E-Commerce perspektivisch steigen wird. Eine Änderung der Reihenfolge ist allerdings in absehbarer Zeit nicht in Sicht.
Intransparenz führt zu Kundenverlust
Bequemlichkeit und Einfachheit im Kaufprozess sind laut der Studie in allen Ländern auf Platz eins. Während allerdings in Italien günstigere Preise das zweithäufigste Argument sind, ist in Österreich und der Schweiz die Unabhängigkeit von Öffnungszeiten besonders relevant. Konsumenten und Konsumentinnen in Deutschland, Finnland, Norwegen und Schweden legen dagegen Wert auf eine größere Produktpalette. Intransparenz wird jedoch überall bestraft: Wer hohe Versandkosten erst im letzten Schritt sichtbar macht, verliert bis zu einem Drittel der potenziellen Kunden und Kundinnen. Auch eine fehlende Auswahl bei den Zahlungsmitteln führt besonders in Deutschland und der Schweiz zu Kaufabbrüchen im letzten Moment.
Autor(in)
Frank
Kemper