Anhebung der Mittel 11.03.2022, 10:15 Uhr

Thüringen intensiviert Radwegeausbau

Im Bundesland Thüringen will man in mehreren Kommunen den Radwegeausbau vorantreiben. Dafür sollen deutlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. 
In Thüringen soll der Radverkehr ausgebaut werden.
(Quelle: Pixabay)
In Weimar sollen in diesem Jahr 1,3 Millionen Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur fließen – das ist ein erheblicher Anstieg zu den 45.000 Euro, die im letzten Jahr dafür aufgewendet wurden. Auch in Gotha nimmt die Stadt dieses Jahr rund eine halbe Million Euro für Ausbau und Erhalt der Radwege in die Hand – im Vorjahr waren es knapp 300.000 Euro gewesen.
Die Maßnahmen in den Bundesländern sind auch eine Reaktion auf den Fahrrad Monitor. Demnach ist Thüringen deutlich fahrradunfreundlicher als andere Bundesländer: 48 Prozent der Befragten gaben der Radpolitik in den Kommunen die Schulnoten 1 bis 3. Im Bundesschnitt gaben 56 Prozent der Befragten ihren Kommunalpolitikern diese Noten. Knapp zwei Drittel der Befragten forderten mehr Radwege von der Politik in Thüringen. Für über die Hälfte gehörte eine bessere Trennung von Rad- und Autofahrern zu den dringlichsten Aufgaben.

Gezielte Bedarfsabfrage

In Jena will die Stadt daher derzeit mithilfe einer breiten Bürgerbeteiligung herausfinden, wo es bei der Radinfrastruktur klemmt. Auf einer Homepage können Bürger und Bürgerinnen Netzlücken oder Gefahrenzonen einzeichnen. Auf der Basis soll dann ein Radverkehrsplan erstellt werden. Eingebunden sind dabei laut Stadt auch die Initiatoren des Radentscheids Jena. Diese hatten vergangenes Jahr tausende Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Die Stadt stellte in der Folge in Aussicht, die Ausgaben für Radinfrastruktur von 22,50 Euro je Einwohner und Einwohnerin im Jahr 2023/2024 auf 45,00 Euro pro Kopf bis 2029/2030 zu verdoppeln.

Verkehrskonzepte dank Bürgerbeteiligung

In Weimar gab es Ende Dezember 2021 ebenfalls einen Radentscheid, nachdem die Initiatoren mehrere tausend Unterschriften sammeln konnten. Die Ziele der Initiative deckten sich weitgehend mit dem Radverkehrskonzept der Stadt und seien teils umsetzbar, sagte ein Sprecher. Positiv sei auch, dass die Aktivisten und Aktivistinnen sich ebenfalls für die Belange von Fußgängern einsetzten.
In Altenberg wird ein Verkehrskonzept basierend auf einer Bürgerbefragung des vergangenen Jahres erarbeitet. Ziel sei es, ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz zu entwickeln. Im laufenden Jahr liege der Schwerpunkt aber noch auf Erhalt und Erneuerung der bestehenden Radwege. 



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